Spinalanästhesie
Die Spinalanästhesie ermöglicht schmerzfreie Operationen unterhalb des Bauchnabels, im Beckenbereich und an den Beinen. In der Regel wird die Spinalanästhesie im Sitzen, bei Bedarf auch in Seitenlage durchgeführt. Nach sorgfältiger Desinfektion der Haut und örtlicher Betäubung der Einstichstelle im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule wird das Lokalanästhetikum mit einer sehr dünnen Nadel zwischen zwei Wirbelkörpern in den Rückenmarkkanal eingespritzt.
Die Nadel kommt dabei nicht mit dem Rückenmark in Berührung, da dieses nicht den gesamten Rückenmarkskanal ausfüllt, sondern nur bis zum oberen Lendenwirbelkörperbezirk reicht. Das in den mit Rückenmarkswasser (Liquor) gefüllten Raum eingebrachte Lokalanästhetikum betäubt die dort verlaufenden schmerzleitenden Nervenfasern und blockiert so die Schmerzempfindung im Operationsgebiet. Die Wirkung setzt nach wenigen Minuten ein. Sie verspüren zunächst ein Wärmegefühl im Unterleib und in den Beinen. Die Beine können im weiteren Verlauf nur noch eingeschränkt oder auch gar nicht mehr bewegt werden. Die Schmerzempfindung ist komplett blockiert. Die Wirkung hält 2-4 Stunden an.
In seltenen Fällen (z.B. unvorhergesehen längere Operationsdauer, unzureichende Wirkung des Lokalanästhetikums) kann die Wirkdauer der Spinalanästhesie nicht ausreichend sein. In diesem Fall kann der Übergang auf eine Allgemeinanästhesie notwendig werden. In der Regel ist dies problemlos möglich.