Ein Unternehmen der RHÖN-KLINIKUM AG
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Kolposkopie

Wir freuen uns, dass Sie den Weg zu uns gefunden haben und möchten Ihnen gerne erste allgemeine Informationen zum Thema Dysplasien geben, sowie unser Leistungsspektrum und Team kurz vorstellen.

Mit bloßem Auge sind viele Veränderungen des weiblichen Genitalbereiches oft nicht zu erkennen. Daher wird bei der jährlichen Krebsvorsorgeuntersuchung bei Ihrem Gynäkologen/in ein zytologischer Abstrich (PAP- Abstrich) von der Oberfläche des Gebärmutterhalses, sowie im Gebärmutterhalskanal entnommen. Diese Untersuchung wird ergänzt durch die Entnahme eines Testes auf Humane Papillomaviren (HPV).

Das humane Papillomavirus ist ein wichtiger Faktor für die Entstehung von Krebsvorstufen des Gebärmutterhalses und auch der Scheide und der Schamlippen. Lassen Sie sich gerne von ihrem Frauenarzt über die Möglichkeit der HPV- Testung beraten. Seit Januar 2020 ist der HPV Test ab dem 30. Lebensjahr alle 3 Jahre in der gynäkologischen Vorsorge enthalten. 
Es gibt mehr als 100 HPV-Typen. Knapp die Hälfte der HPV- Typen können die Schleimhäute im Genital- und Analbereich und auch den Mund-Rachenbereich von Männern und Frauen infizieren. Einige HPV-Typen führen zur Entstehung von Kondylomen (Feigwarzen). Andere sind verantwortlich für Zellveränderungen am Gebärmutterhals, der Scheide und der Schamlippen, die sich über Vorstufen (Dysplasien) im Verlauf von 10 bis 15 Jahre langsam zu Gebärmutterhalskrebs entwickeln können.

Wenn es die moderne Krebsvorsorge nicht gäbe, wäre der Gebärmutterhalskrebs der häufigste Tumor der Frau. Entsprechend wichtig ist die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung bei Ihrem Gynäkologen/in. 
Es kann sein, dass Ihr Gynäkologe/in Sie bei einem auffälligen Kresbsvorsorgeabstrich oder auch bei einer nachgewiesenen Infektion mit dem humanen Papillomavirus in eine spezielle Dysplasiesprechstunde überweist, z.B. zu uns an die Universitätsfrauenklinik.

In den allermeisten Fällen handelt es sich bei auffälligen Krebsvorsorgeabstrichen um Zellveränderungen die als Krebsvorstufen anzusehen sind. Diese Veränderungen sind bei rechtzeitigem Erkennen und zeitnaher Behandlung gut zu therapieren. Es handelt sich bei Krebsvorstufen nicht um Krebs.

Was Sie bei uns erwartet

In der Dysplasiesprechstunde bedient man sich einer Untersuchungsmethode (Kolposkopie), bei der unter optischer Vergrößerung und unter Betupfen der Gebärmutterhalsoberfläche mit Essiglösung und ggf. auch Jod eine Beurteilung der Bereiche erfolgt, in denen Krebsvorstufen häufig entstehen. Die Kolposkopie, sowie die Vaginoskopie und Vulvoskopie (Beurteilung der Scheide und der Schamlippen) liefert einen wichtigen diagnostischen Beitrag bei der Beurteilung der im Kresbsvorsorgeabstrich nachgewiesenen veränderten Zellen. 
Es gibt Situationen, in denen wir zusätzlich kleine, gezielt entnommene Gewebeproben zur weiteren Diagnostik benötigen. Dies sind winzige, wenige Millimeter große Gewebeproben, deren Entnahme ohne eine Betäubung möglich ist. Die Zusammenschau all dieser Befunde führt zu einer individuellen Therapieentscheidung.
Ein mit Hilfe der Kolposkopie optimal an die individuelle Situation angepasstes, therapeutisches Vorgehen ist insbesondere für Frauen mit bestehendem Kinderwunsch wichtig, da die Entfernung größerer Anteile des Gebärmutterhalses durch Konisationen (kegelförmige Gewebeentnahme am Muttermund) vermieden werden kann.
An der Universitätsfrauenklinik besteht insbesondere eine große Erfahrung bei der Betreuung von Schwangeren mit auffälligen Befunden im Gebärmutterhalsbereich.

Therapieoptionen

Therapieoptionen von Veränderungen am Gebärmutterhals, der Scheide und den Schamlippen sind u.a. kolposkopisch unterstützte Verlaufskontrollen, Lokalbehandlungen, Probebiopsien und Laserungen, wie auch Loop Exzisionen (oberflächliche Gewebeentfernung am Muttermund). 
Für die Laserungen und Loop- Exzisionen ist eine kurze Vollnarkose nötig, der Eingriff findet über unsere Tagesklinik statt, eine Übernachtung in der Klinik ist in der Regel nicht nötig.
Sollten wir Ihnen eine Loop- Exzision und Laserung empfehlen, werden wir Ihnen im Anschluss an die Operation eine Impfung gegen Humane Papillomaviren empfehlen, damit es möglichst nicht zu einer neuen Infektion kommt. Es existiert eine sehr wirksame Impfung gegen 9 Hochrisikotypen der HP- Viren. Eine Infektion mit den weiteren HP- Viren bleibt leider dennoch möglich.

Weiterführende Infomationen über Vorsorge, HPV (-Infektion, -Impfung, Verhütung) bekommen Sie z.B. auch über folgende Anbieter: