CT des Bewegungsapparates
Wann wird die Computertomographie der Wirbelsäule, der Gelenke oder des Skelettsystems durchgeführt?
Im Vordergrund der CT des Bewegungsapparates steht die Beurteilung der Form und der Struktur des Knochens. Für die Darstellung der Weichteile (Muskel, Sehnen, Bänder, Gelenkknorpel) sind die MRT und die Sonographie besser geeignet. Der Knochen ist durch seinen Kalkgehalt sehr röntgendicht und setzt sich kontrastreich von umliegenden Weichteilstrukturen ab. Auf die Gabe von Kontrastmitteln wird in der Regel verzichtet. Computertomographien des Bewegungsapparates werden durchgeführt:
- Nach einem Unfall
- Bei komplexen Knochenbrüchen oder bei Knochenbrüchen in anatomisch schwierig zu beurteilenden Körperregionen
- Zum sicheren Nachweis oder Ausschluß eines Knochenbruchs, wenn das konventionelle Röntgenbild nur eine Verdachtsdiagnose erlaubt
- Zur Planung vor einer Operation und zur Nachsorge nach einer chirurgischen Behandlung
- Beim Verdacht auf Bandscheibenvorfälle oder Verengungen der Nervenaustrittsstellen (vorwiegend im Bereich der Lendenwirbelsäule)
- Als zweitrangiges Verfahren bei Knochentumoren oder entzündlichen Knochenveränderungen (primär: konventionelles Röntgen bzw. MRT)
Computertomographie der Wirbelsäule
Die Computertomographie der Wirbelsäule ist die Methode der Wahl zur Klassifizierung und zur Abschätzung des Schweregrades von Wirbelsäulenverletzungen, also insbesondere von Frakturen der Wirbelkörper. Gerade bei Unfallopfern ist eine schnelle Beurteilung solcher Verletzungen erforderlich, da auch das Rückenmark, welches im Rückenmarkskanal der Wirbelsäule verläuft, von den Verletzungen betroffen sein kann – bis hin zur Gefahr einer Querschnittslähmung. Darüber hinaus eignet sich die Computertomographie der Wirbelsäule in gewissem Maße auch zur Beurteilung von Veränderungen des Weichgewebes, wie zum Beispiel zur Diagnostik von Bandscheibenvorfällen. Hier ist allerdings die Magnetresonanztomographie das weiterführende Verfahren.
Die Wirbelsäule kann darüber hinaus noch viele andere krankhafte Prozesse aufweisen. So ist sie zum Beispiel häufig von bakteriellen Entzündungen (Spondylodiszitis), Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis (M. Bechterew) oder Knochenmetastasen bösartiger Tumoren betroffen. Generell weist die Wirbelsäule im höheren Alter mehr oder weniger stark ausgeprägte Verschleißerscheinungen auf, welche ggf. auch zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen können.