MRT des Herzens/Thorax
Kardio-MRT
Was ist eine „Kardio MRT“?
Eine Kardio MRT ist die Untersuchung des Herzens in einem Magnetresonanztomographen (auch Kernspintomograph genannt). Es werden hierbei Schnittbilder des schlagenden Herzens erzeugt. Dafür muss während der Untersuchung ein EKG abgeleitet werden. Das Gerät erkennt so den Rhythmus des Herzschlages und ist in der Lage, Bildfragmente aus mehreren Herzschlägen zu einem vollständigen Bild zusammenzusetzen. Um Bewegungen des gesamten Brustkorbes zu vermeiden, muss der Patient während der Messungen wiederholt für ca. 10-15 Sekunden die Luft anhalten.
Warum wird eine Herz MRT durchgeführt?
Die Kernspintomographie des Herzens gibt Auskunft über die Funktion des Herzens und zugleich über seine anatomische Beschaffenheit (Morphologie). Viele verschiedene Herzerkrankungen können mit dieser Untersuchung entdeckt und in ihrem Verlauf kontrolliert werden. Die wichtigsten Erkrankungen, bei denen eine Kardio MRT durchgeführt wird, sind:
- Angeborene Herzfehler
- Koronare Herzerkrankung (KHK)
- Nichtischämische Kardiomyopathien
- Entzündliche Herzmuskelerkrankungen (Peri-/Myokarditis)
- Herztumoren
- Kardiale Blutgerinnsel (Thromben)
- Herzklappenfehler
- Erkrankungen der großen Gefäße des Brustkorbes
Wie läuft eine Herz MRT ab?
Die Kardio MRT ist eine aufwendige Untersuchung, abhängig von der Fragestellung muss mit Untersuchungszeiten zwischen 40-60 Minuten gerechnet werden. Nach Anbringen von EKG-Elektroden und der sog. Spule auf dem Brustkorb wird die Patientin/der Patient in Rückenlage in den röhrenförmigen Tomographen gefahren.
Das starke Magnetfeld innerhalb der „Röhre“ wird vom Patienten nicht wahrgenommen und verursacht keine Schmerzen oder Unwohlsein. Der Patient hört über Köpfhörer die Anweisungen der Untersucherin/des Untersuchers (z.B. die Luft anzuhalten) und kann gleichzeitig über die Gegensprecheinrichtung jederzeit die Untersuchung abbrechen lassen.
Bei einigen bestimmten Fragestellungen ist es notwendig, während der Untersuchung ein Medikament über eine Armvene zu verabreichen (Adenosin oder Dobutamin), welches eine Art künstliche Stresssituation für das Herz erzeugt („Kardiale Stress-MRT“). Ob dies notwendig ist, entscheidet der Arzt vor der Untersuchung.
Welche Vorteile hat die Kardio MRT?
Kernspintomographische Untersuchungen verursachen im Gegensatz zum Herzkatheter oder zur Computertomographie keine Strahlenbelastung, da nicht mit Röntgenstrahlen gearbeitet wird. Auch bei häufigen Kontrolluntersuchungen sind keine schädlichen Nebenwirkungen bekannt.
Eine eventuell notwendige Kontrastmittelgabe kann über eine Armvene erfolgen. Eine arterielle Punktion oder ein Katheter („Herzkatheter“) ist nicht notwendig.
Die verwendeten Kontrastmittel haben als vollständig andere Substanzgruppe nichts mit den beim Herzkatheter oder der Computertomographie verwendeten, jodhaltigen Kontrastmitteln zu tun. Allergische Reaktionen sind extrem selten, auch eine Schilddrüsenüberfunktion stellt keine Kontraindikation dar. Komplikationen bei Nierenfunktionsstörungen sind deutlich seltener als bei jodhaltigen Kontrastmitteln.
Die Schnittbilder können in jeder beliebigen Richtung erzeugt werden. Strukturen wie der knöcherne Brustkorb stellen im Gegensatz zur Echokardiographie kein Hindernis dar.
Thorax-MRT
Was ist eine Thorax MRT?
Bei einer „Magnetresonanztomographie des Thorax“ handelt es sich um die Darstellung der Organe und Gefäße des Brustraums in einer hoch auflösenden Bildqualität.
Warum und wann wird eine MRT des Thorax durchgeführt?
Oft geht es bei dieser Untersuchung um die Feststellung von Lymphknotenvergrößerungen oder Raumforderungen im Weichteilbereich neben dem Herzen (Mediastinum).
Eine weitere Indikation für diese Untersuchung sind unklare Veränderungen die vom Lungenfell („Pleura“) ausgehen oder in Verbindung mit dem ZNS („Rückenmark“) im Bereich des Brustraumes stehen.
Die Frage nach einer primären Erkrankung des Lungengewebes ist mit der MRT weniger gut zu beantworten. Insbesondere beim Nachweis/Ausschluss von Tumorerkrankungen der Lunge steht das konventionelle Röntgen, gegebenenfalls die Multislice-Spiral-Computertomographie an erster Stelle.
Die Beurteilung und Darstellung der Gefäße im Brustraum (Aorta, Lungenarterien, große Hohlvene) gelingt mit der MRT ebenfalls sehr gut. Wegen der einfacheren Verfügbarkeit wird dazu aber auch hier oft die Computertomographie („CT“) eingesetzt, insbesondere bei der Frage nach einer Lungenarterienembolie.
Eine Ausnahme kann hier die Untersuchung von schwangeren Patientinnen mit Verdacht auf Pulmonalarterienembolie sein oder die Untersuchung bei Verdacht auf eine Aortenerkrankung, wenn der Patient niereninsuffizient ist oder eine Kontrastmittelallergie gegen das in der CT verwendete jodhaltige Kontrastmittel hat.
Wie läuft eine MRT des Thorax ab?
Ähnlich wie die meisten Untersuchungen in der MRT muss mit einer Untersuchungsdauer von ca. 30 min gerechnet werden.
Eine besondere Vorbereitung der Patientin/des Patienten ist nicht erforderlich. Oft besteht die Notwendigkeit, während der Untersuchung ein Kontrastmittel über eine Vene zu verabreichen.