Klinikgeschichte
Die Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie wurde im Jahre 1975 als selbstständige Abteilung an der Justus-Liebig-Universität Gießen aus der gesamtchirurgischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. H. Vossschulte) zusammen mit der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie (Direktor: Prof. Dr. med. Dr. h.c. F. Hehrlein) sowie der Klinik für Urologie (Direktor: Prof. Dr. med. C.-F. Rothauge) ausgegliedert. Leitender Arzt dieser neu gegründeten Abteilung war Herr Prof. Dr. med. H. Ecke, der sehr erfolgreich diese Klinik aufgebaut und national sowie international vertreten hat.
Nach dem Ausscheiden von Prof. Ecke im Jahre 1991 wurde sein leitender Oberarzt Dr. med. Klaus Kunze kommissarischer Leiter der Klinik. In den Jahren 1991/1992 konnten die Räumlichkeiten im Neubau Chirurgie (Rudolf-Buchheim-Str. 7) bezogen werden, in denen sich heute noch die unfallchirurgische Station 13 sowie die Sekretariate und die Büroräumlichkeiten der Klinik für Unfallchirurgie befinden. Die unfallchirurgische Poliklinik, die Zentrale Notaufnahme mit Schockraum und die aseptischen unfallchirurgischen Stationen wurden 2009 in dem neuen UKGM-Hauptgebäude (Klinikstr. 33) angesiedelt.
Im Oktober 1995 nahm Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. vet. Reinhard Schnettler den Ruf auf den Lehrstuhl an und wurde Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie. Im selben Jahr gründete Prof. Schnettler das Labor für Experimentelle Unfallchirurgie. Nach fast 20 Jahren unermüdlichen Einsatzes für die Patienten und in der Forschung ging Prof. Schnettler am 30.09.2014 in den Ruhestand und übergab die Klinik sowie das Labor an seinen leitenden Oberarzt, Univ.-Prof. Dr. med. Christian Heiß, den jetzigen Direktor der Klinik.
Die Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie - Operative Notaufnahme - als Klinik der Maximalversorgung am UKGM Gießen, als überregionales Traumazentrum und SAV-Klinik der DGUV - vertritt das gesamte Spektrum der Unfallchirurgie und Orthopädie auf höchstem Niveau. Neben der Versorgung von Verletzungen aller Schweregrade nach Verkehrs-, häuslichen Unfällen sowie Sportunfällen werden rekonstruktive Maßnahmen auf dem Gebiet der Wiederherstellungschirurgie durchgeführt.
Schwerpunkte der operativen Versorgung bilden modernste Verfahren im Bereich der arthroskopischen Band- und Gelenkrekonstruktion, der Meniskus-Chirurgie sowie der Knorpelersatzoperation im Bereich der großen Körpergelenke. Darüber hinaus führt die Klinik den endoprothetischen Ersatz von Schulter-, Hüft-, Knie-, Sprung-, Hand- und Fingergelenken mit modernsten Implantaten durch.
Als weiteren Schwerpunkt wird in der Klinik die Kindertraumatologie und Handchirurgie betrieben. Darüber hinaus können aufgrund der in der Klinik implementierten Telemedizin Patienten von auswärtigen Kliniken vor stationärer Aufnahme diagnostiziert werden, die Indikation zur operativen Versorgung von Becken- und Wirbelkörperfrakturen festgelegt und ohne Zeitverlust die operative Versorgung durchgeführt werden.
Ein weiterer großer Schwerpunkt unserer Klinik ist die septische Knochen- und Weichteilchirurgie. Posttraumatische Knochen- und Weichteildefekte werden mit Hilfe modernster Operationstechniken rekonstruktiv versorgt.