Implantat im Lückengebiß
Durch ausgeprägte kariöse Zerstörung, starker Schädigung des Zahnhalteapparates infolge einer Zahnfleischentzündung durch die es zum Knochenabbau kommen kann, aber auch durch Traumata z.B. bei einem Sturz, Unfall, etc., kann es zum Verlust eines Zahnes, bzw. zu einer notwendigen Extraktion kommen. Des weiteren kann eine Nichtanlage eines bleibenden Zahnes nach Ausfall des Milchzahnes zu einer Lücke führen.
Abb.1: Versorgung der Frontzahnlücke regio 21 mit einem Implantat. In der Abbildung ist der Implantataufbau bereits eingesetzt.
Abb.2: Ansicht von unten auf die Krone zum Ersatz des Zahnes 21. Zu sehen ist das Goldgerüst. Der Zahn ist aus Keramik aufgebaut.
Abb.3: Eingesetzte Keramikkrone auf Implantat in regio 21. Der Kronenrand liegt unterhalb des Zahnfleisches. Es ist kein Goldrand sichtbar.
Abb.4: Röntgenbild mit Implantat in regio 21.
Um eine vorhandene Zahnlücke zu schließen stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Eine Art der Versorgung ist das Implantat. Hier wird unter einer lokalen Betäubung in die vorhandene Lücke ein Implantat in der Kieferknochen „geschraubt“. Nach der Einheilphase des Implantates, die ungefähr 4 bis 6 Monate beträgt, kann auf diesem eine Zahnkrone verankert werden.
Vorraussetzungen für die Implantatsetzung ist eine kariesfreie bzw. sanierte Restbezahnung. Die Mundhygiene muss sehr gut sein. Das Risiko einer Entzündung und damit ein eventueller Verlust des Implantates wird dadurch vermieden. Insbesondere wenn die Nachbarzähne einer Lücke karies- und füllungsfrei sind sollte an eine Implantat gedacht werden. Bei der alternativen Brückenversorgung ist ein starkes beschleifen der Nachbarzähne zur Aufnahme der Brücke notwendig.
Durch die Implantatversorgung kann ein Zahn am ehesten in seiner natürlichen Art und Weise wieder hergestellt werden. Die Kronen stehen einzeln (kein Verbund wie bei einer Brücke). Komfort und Gefühl des Patienten sind annähernd wie beim natürlichen Zahn.
Durch die fehlende Stabilisierung können die benachbarten Zähne in die Lücke kippen. Die Zähne des Gegenkiefers können in die Lücke „wachsen“. Die Zahnkontakte beim Zubiss und den Bewegungen werden gestört, was zu funktionellen Problemen im Bereich der Zähne und Kiefergelenke führen kann. Kaukraft, Funktionalität und Ästhetik sind beeinträchtigt.
Indikationen:
- Karies- und füllungsfreie Nachbarzähne
- Ausreichendes Knochenangebot
- Perfekte Mundhygiene
Ziel der Versorgung:
- Wiederherstellung bzw. Erhalt der Zahnkontakte beim Zubiss und den Bewegungen
- Wiederherstellung bzw. Erhalt der Ästhetik und Phonetik
- Vermeidung von Zahnwanderungen und -kippungen
- Wiederherstellung bzw. Erhalt des Kauvermögens
- Stabilisierung der Restbezahnung
Durchführung:
Im vorliegendem Fall wurde im Frontzahnbereich nach Verlust des Zahnes 21 und nach dem Abheilen der Wunde ein Implantat gesetzt. Nach der Einheilphase des Implantats wird mit einem individuellen Löffel und einem speziellen Material eine Abformung genommen. Auf dem resultierendem Modell kann dann im Labor die Krone hergestellt werden.
In Abb. 1 ist das gesetzte Implantat mit dem aufgeschraubten Untergerüst zu sehen. Dies kann je nach Hersteller variieren. Die Krone wird dann mit einem Zement fest auf dem Untergerüst einzementiert. In der Regel werden Kronen auf das Implantat geschraubt. Im Frontzahnbereich kann dies zu ästhetischen Problemen führen. Deshalb wurde hier die Variante des Zementierens gewählt. In Abb. 3 ist die eingesetzte Krone im Mund des Patienten zu sehen. Der Kronenrand liegt unterhalb des Zahnfleisches. Die Zahnkrone ist einzeln und nicht mit den Nachbarzähnen verbunden.
Die Einzelkronenversorgung auf einem Implantat stellt eine Versorgung mit höchstmöglicher Ästhetik und Tragekomfort dar. Verlangt auf der anderen Seite aber auch eine perfekte Mundhygiene, um eine Entzündung und damit den Verlust des Implantates zu vermeiden.
Vorteile:
- Sehr hohe Ästhetik
- Sehr hoher Komfort
- Zahn bleibt eigenständig
- Kein Verbund mit den Nachbarzähnen
- Implantatgestützte Versorgung
Nachteile:
- Kostenintensive Versorgung
- Chirurgischer Eingriff notwendig
- Zeitlich aufwendige Prozedur
- Gefahr der Periimplantitis
- Sehr intensive Reinigung notwendig