Artifical mouth modell

Nach wie vor ist die Karies die häufigste Volkskrankheit überhaupt, mit einer Prävalenz von etwa 
99 % und einem dementsprechend großen volkswirtschaftlichen Schaden. Die Erforschung der Karies und ihre Folgen ist deshalb ein wichtiger Bereich unsere Forschungsaktivitäten.

Zur Erprobung neuer zahnärztlicher Werkstoffe (Füllungsmaterialien, Adhäsive,...), aber auch zur Erforschung der Kariesursachen wurde in unserem Labor ein automatisiertes Kariesmodell (engl. Artifical mouth modell) entwickelt. Dieses Modell ist in der Lage die Vorgänge der Kariesentstehung in der Mundhöhle in vereinfachter Form und in verkürzer Zeit zu simulieren.

Dazu werden Bakterien der Mundhöhle unter kontrollierten Bedingungen im Labor gezüchtet und in das Kariesmodell eingebracht. Im Kariesmodell werden die Bakterien entsprechend den zu untersuchenden Bedingungen mit verschiedenen Nährstoffen versorgt. So bietet sich die Möglichkeit verschiedene kariesverursachende Bedingungen der Mundhöhle aber auch die kariesverursachende Wirkung einzelner Bakterien zu untersuchen.
Sollen neue Füllungswerkstoffe untersucht werden, werden diese als Füllung in menschliche bereits extrahierte Zähne eingebracht. Danach werden die so vorbereiteten Zähne in das Kariesmodell eingebracht. In regelmäßigen Abständen werden diese Zähne dann kariesverursachenden / kariesprotektiven Bedingungen ausgesetzt.

Da alle Prozesse im Kariesmodell automatisiert und computergesteuert ablaufen, können die Prozesse der Kariesentstehung mit geringem Personal- und Zeitaufwand simuliert und untersucht werden.