Marburg Cardiac Arrest Center
Das Marburg Cardiac Arrest Center (MCAC) - bereits im Jahr 2013 ins Leben gerufen - ist eines der ersten zertifizierten Zentren in Deutschland zur Behandlung von Patienten mit einem stattgehabten Herz-Kreislaufstillstand. Etwa 150-200 Patienten werden hier jedes Jahr therapiert.
Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit unserer Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin mit dem Zentrum für Notfallmedizin sowie den Kliniken für Kardiochirurgie, Neurologie, Neurochirurgie, Neuroradiologie und Radiologie wird eine bestmögliche und zeitgerechte Einleitung einer umfassenden Diagnostik (Ganzkörper-CT, Herzkatheter, Neurologie etc.) und Therapie gewährleistet. Neben der medikamentösen Therapie erfolgt ebenfalls der Einsatz von Organunterstützungs- und -ersatzverfahren für Herz, Lunge und Nieren (Impella, vaECMO, Hämofiltration).
Die Behandlung findet anhand standardisierter Therapieprotokolle, sogenannter SOPs (Standard Operating Procedures) statt. Damit gewährleisten wir ein möglichst optimales Outcome für unsere Patienten nach überlebtem Herz-Kreislaufstillstand. Unser Team aus Ärzten, Pflege und Mitarbeitern der Abteilung für Physiotherapie, welches die Patienten während des stationären Aufenthaltes durchgehend betreut, arbeitet hier Hand-in-Hand zusammen.
Die zudem stattfindende ständige Evaluation der eigenen Prozess- und Ergebnisqualität erlaubt die regelmäßige Bewertung der Therapieschritte. Gemeinsames Ziel aller beteiligten Kliniken ist es, für unsere Patienten ein Überleben mit anschließend möglichst hoher Lebensqualität zu erreichen.
Während der Zeit auf unserer Station legen wir ebenfalls großen Wert auf die Einbeziehung und Unterstützung der Familien und Angehörigen unserer Patienten. Unser Angebot des Führens eines sogenannten Intensivtagebuches für und mit dem Patienten soll bei der anschließenden Verarbeitung des Krankheitsverlaufes unterstützen.
Zusammenfassend dienen alle beschriebenen Maßnahmen dazu, die Patienten und ihre Familien in dieser tief eingreifenden, dramatischen Situation menschlich aber auch auf höchstem international medizinischen Niveau zu begleiten und somit bestmöglich geheilt in ihre Familien zurückgeben zu können.
20. „Schock-Netz-Treffen“ im Reinfried-Pohl-Forschungszentrum in Marburg
Bereichsleitung: OÄ Dr. Betz (li. im Bild) und OÄ Dr. Markus (re. im Bild)