Patienteninformation
Darmkrebs – Was nun ?
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,
Ihr Arzt hat bei Ihnen die Diagnose eines Darm- bzw. Enddarmkrebses (Kolon- oder Rektumkarzinom) gestellt. Nun stellen sich für Sie sicher viele Fragen: Wie geht es weiter? Kann man Aussagen zur Prognose der Erkrankung machen? Welche Therapiemöglichkeiten gibt es für mich? Wie kann ich eine bestmögliche Therapie für mich erhalten?
Heutzutage kann, insbesondere wenn die Diagnose in einem frühen Stadium gestellt wird, durch ein optimales Zusammenspiel verschiedener Spezialisten eine Heilung der Erkrankung erreicht werden. Aber auch in fortgeschrittenen Tumorstadien konnte die Behandlung in den letzten Jahren durch neue Medikamente und moderne Therapieverfahren entscheidend verbessert werden. Um ein reibungsloses Zusammenwirken der verschiedenen Spezialisten der Tumorbehandlung zu erreichen und Ihnen so eine optimale, nach modernsten Gesichtspunkten konzipierte Therapie anbieten zu können, wurde das Darmzentrum Marburg gegründet. Das Darmzentrum Marburg arbeitet nach einem strengen Qualitätsstandard, der nach den Anforderungen der Norm DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert ist.
Wir möchten Ihnen kurz die Strukturen und Angebote des Darmzentrums Marburg vorstellen.
Wir bedanken uns für Ihr Vertrauen und wünschen Ihnen alles Gute für Ihre Genesung!
Ihr Darmzentrum Marburg
Die Darm-Sprechstunde:
Wenn bei Ihnen die Diagnose eines Darm- oder Enddarmkrebses oder der Verdacht darauf entweder in einer ärztlichen Praxis oder in einem auswärtigen Krankenhaus oder vielleicht in unserer Klinik gestellt wurde, können Sie von nun an in unserer Sprechstunde aufgenommen und betreut werden. Hier werden Sie den ersten Kontakt zu unserem Darmzentrum und unseren Spezialisten, welche Sie im Verlauf Ihrer Therapie begleiten werden, bekommen. Die Sprechstunde ist die erste Stufe für Ihre Aufklärung und Unterstützung, aber auch für die Koordination des weiteren diagnostischen und therapeutischen Ablaufes in unserem Darmzentrum. Unser System ermöglicht die Verknüpfung von in der Klinik und in kooperierenden Praxen erhobenen Befunden und Behandlungsstrategien.
Die Interdisziplinäre Endoskopie:
Für die präoperative Diagnostik als auch die Entscheidung über Therapiemöglichkeiten bei Darm- und Enddarmkrebs ist in der Regel die Durchführung einer Darmspiegelung (Koloskopie) erforderlich. Wenn die Spezialisten unserer Darmsprechstunde es für notwendig und sinnvoll erachten, werden Sie dazu in unserer Interdisziplinären Endoskopie untersucht, falls dies noch nicht erfolgt ist.
Das Interdisziplinäre Tumorkolloquium:
Jeder Tumorpatient wird in einer großen Runde mit Fachleuten aus allen an der Krebsbehandlung beteiligten Fächern vorgestellt. Dieses Tumorkolloquium findet zweimal wöchentlich statt. Dort wird eine individuelle, auf die Tumorerkrankung und den jeweiligen Patienten zugeschnittene Therapieempfehlung erarbeitet. Im Tumorkolloquium sind Chirurgen, Gastroenterologen, Onkologen, Radiologen, Strahlentherapeuten und Pathologen anwesend, Kollegen aus anderen internistischen und chirurgischen Abteilungen sowie unsere Kooperationspartner aus den niedergelassenen Praxen nehmen ebenfalls regelmäßig teil. Alle Patienten mit Darm- und Enddarmkrebs werden vor Therapiebeginn im Interdisziplinären Tumorkolloquium vorgestellt, um eine enge Zusammenarbeit der verschiedenen Partner sowie eine optimale Therapieplanung zwischen verschiedenen Abteilungen sowie den niedergelassenen Ärzten von Anfang an zu ermöglichen.
Das OP-Team:
Unsere Operateure sind auf dem neuesten Stand des wissenschaftlichen Fortschritts und haben große Erfahrung bei der Behandlung von Darmkrebspatienten. Neue und effektivere OP-Techniken wie die minimalinvasive Chirurgie (MIC) sowie eine schnelle postoperative Rehabilitation, sind ein Qualitätssiegel unseres chirurgischen Teams.
Die Nachsorge nach Darm-OP:
Eine behandelte Krebserkrankung benötigt entsprechende Nachsorge und regelmäßige Kontrollen. Diese Betreuung wird von Ihrem niedergelassenen Internisten oder Chirurgen durchgeführt.
Sämtliche Kooperationen mit den Ärzten im Krankenhaus und den niedergelassenen Spezialisten sind vertraglich fixiert und gewährleisten kurze Wege und klare Behandlungsabläufe unter Vermeidung unnötiger Doppeluntersuchungen und Wartezeiten. Dies ermöglicht uns einen fließenden Informationsaustausch bezüglich Ihrer Therapie, wichtiger Befunde und Ihres klinischen Zustands.
Strahlen- und Chemotherapie:
Falls eine zusätzliche Strahlen- oder Chemotherapie oder andere neue Therapieformen notwendig oder sinnvoll sein sollte, können diese in der Klinik für Strahlentherapie und in unserer interdisziplinären ambulanten Chemotherapie (IAC) oder bei einem niedergelassenen Kooperationspartner durchgeführt werden. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, an großen multizentrischen Studien teilzunehmen, an denen wir uns beteiligen.
Eine umfassende Unterstützung unserer Patienten:
Von einer psychoonkologischen Betreuung zur Besprechung und ggf. Behandlung Ihrer seelischen Sorgen bis zur Hilfe bei der Versorgung eines künstlichen Darmausganges oder einer postoperativen Wunde, sind wir in der Lage, Sie im Verlauf Ihrer Therapie mit einem umfassenden Angebot an unterstützenden Hilfeleistungen zu betreuen.