Speiseröhre
Einer unserer Schwerpunkte sind die Erkrankungen der Speiseröhre. Hierzu gehören u.a. neben den Tumorerkrankungen der Speiseröhre, die gastroösophageale Refluxerkrankung (GERD), Bewegungsstörungen (Motilitätsstörungen) der Speiseröhre wie die Achalasie.
Eine Refluxerkrankung (das Zurücklaufen von Mageninhalt in die Speiseröhre) kann mit Sodbrennen aber auch mit Kehlkopfentzündungen und Heiserkeit und chronischem Husten einhergehen. Langfristige Folgen der Entzündung sind die Ausbildung einer Barrettmukosa mit dem langfristigen Risiko einer Tumorbildung (Barrettkarzinom).
Wir bieten hier eine umfangreiche Diagnostik mit Magenspiegelung und 24 Stunden Säuremessung an. Eine bereits bestehende Barrettschleimhaut untersuchen wir mit hochauflösenden Endoskopen und Färbemethoden nach neuestem wissenschaftlichem Standard.
Für die endoskopische Behandlung von frühen Barrettkarzinomen haben wir eine hohe Expertise und Erfahrung von der Entfernung mit modernsten minimal invasiven endoskopischen Techniken (Endoskopische Submukosadissektion) bis hin zur Nachbehandlung mittels Radiofrequenzablation.
Bewegungs (Motilitäts) - störungen der Speiseröhre
Ösophagusmotilitätsstörungen sind eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen es aufgrund muskulärer oder neuromuskulärer Veränderungen zu einer Störung des normalen Funktionsablaufs des Schluckaktes kommt. Symptome sind Dysphagie (Schluckbeschwerden) für feste u./o. flüssige Speisen bis hin zu Erbrechen, krampfartigen Schmerzen hinter dem Brustbein, Sodbrennen und Gewichtsverlust. Die Diagnose wird in der Regel mittels einer Druckmessung (Manometrie) der Speiseröhre gestellt. Endoskopie und Radiologie sind jedoch zur Ausschlussdiagnostik entzündlicher oder bösartiger Veränderungen wichtig. Es werden primäre und sekundäre Motilitätsstörungen unterschieden. Erkrankungen, die zu sekundären Motilitätsstörungen führen, sind sehr heterogen, und betreffen – neben organischen Erkrankungen der Speiseröhre, wie der eosinophilen Ösophagitis und der gastroösophagealen Refluxkrankheit – auch Kollagenosen, neuromuskuläre und Stoffwechsel-Erkrankungen.
Achalasie
Bei der Achalasie handelt es sich um eine seltene, gutartige Erkrankung, mit einer Funktionsstörung des glattmuskulären Anteils der Speiseröhre. Durch eine fehlende oder nicht ausreichende Entspannung des unteren Speiseröhrenschließmuskels beim Schlucken kommt es zum Rückstau von Nahrung in die Speiseröhre, die nicht in den Magen weiter transportiert wird. Es handelt sich um eine neurodegenerative Erkrankung der Speiseröhre, deren Ursache noch nicht eindeutig geklärt ist. Genetisch bedingte Autoimmunprozesse scheinen in der Entstehung eine Rolle zu spielen.
Die Diagnose wird bei der alleinigen Magenspiegelung häufig nicht erkannt, insbesondere wenn die Erkrankung noch nicht zu deutlichen Veränderungen der Speiseröhre geführt hat. Es gibt verschiedene Unterformen der Achalasie, die eine differenzierte Diagnostik und Therapie erfordern.
Wir bieten diese differenzierte Diagnostik mit einer Kombination von endoskopischer Beurteilung durch mit der Erkrankung erfahrene Untersucher*innen, Speiseröhren Druckmessung mit einer Spezialsonde (Manometrie) und Röntgenkontrastdarstellung an.
Wir haben eine hohe Expertise in der Diagnostik und Therapie der Achalasie und führen alle minimalinvasiven endoskopischen Behandlungen - insbesondere die endoskopisch perorale Myotomie (POEM) durch. Die POEM Methode hat sich in aktuellen Studien gleichwertig effektiv zur chirurgischen Myotomie (Heller Myotomie) gezeigt. Bei bestimmten hyperkontraktilen Achalasie Formen wie dem Typ III ist die POEM durch die Möglichkeit zur genauen langstreckigen Myotomie sogar überlegen.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Ulrike Denzer und PD Dr. Michaela Müller
Terminvereinbarung zu Beratung, Diagnostik und Therapie im Sekretariat von Frau Prof. Dr. Denzer bei Frau Buckel unter 06421-5867012.
Terminvereinbarung Gastroenterologisches Labor zur Hochauflösenden Ösophagusmanometrie, 24ph-Impedanzmessung unter 06421-58-62793.