Asthma bronchiale

Asthma bronchiale

Definition

Asthma ist eine vielgestaltige Erkrankung, die durch eine chronische Entzündung der Atemwege charakterisiert ist. Sie ist gekennzeichnet durch das Auftreten zeitlich und in ihrer Intensität variierender Symptome, wie Atemnot, Giemen, Brustenge und Husten, sowie durch eine Überempfindlichkeit der Atemwege.

Allergisches Asthma ist häufig mit dem Auftreten anderer allergischer Erkrankungen und/oder mit Erkrankungen des sogenannten atopischen Formenkreises vergesellschaftet. Saisonale Verlaufsformen werden von ganzjährigen abgegrenzt.

Die Prävalenz des Asthmas liegt bei 8,1% bei Erwachsenen und 5,1% bei Kindern und Jugendlichen und somit zählt Asthma zu den bedeutenden Volkskrankheiten.

Diagnostilk                                 

Die Diagnose des Asthmas ist vor allem eine klinische. Sie stützt sich auf charakteristische Beschwerden und Symptome und den Nachweis einer variablen, häufig reversiblen, also behebbaren, Atemwegsobstruktion (Verengung der Atemwege) und/oder einer bronchialen Hyperreagibilität (Überempfindlichkeit der Atemwege). Die Diagnostik beruht auf einer eingehenden Anamnese, einschließlich Familienanamnese, charakteristischen körperlichen Befunden sowie Lungenfunktionsprüfungen.

• Körperliche Untersuchung:  Nachweis von Zeichen einer Atemwegsobstruktion, die im beschwerdefreien Intervall auch fehlen können (z.B. Giemen, Pfeifen, Brummen).
• Die Lungenfunktionsdiagnostik: Messung der Atemwegsobstruktion, ihre Reversibilität und Variabilität.
• Bei fehlendem Ansprechen auf die Therapie, häufigen Bronchialinfekten, Lungeninfiltraten (Verschattungen in der Bildgebung) oder bei schwerem Asthmawird eine ergänzende Labordiagnostik benötigt (Allergiediagnostik mittels Prick-Testung und laborchemisch; Differential Blutbild).

Therapie

Die Ziele der medikamentösen Therapie sind die Abwesenheit von Asthma-Symptomen (gute Asthma-Kontrolle), die Abwesenheit von Exazerbationen (akuten Anfällen), eine stabile und optimalerweise normale (!) Lungenfunktion sowie kein Bedarf an systemischen Glukokortikoiden (Kortison) für die Behandlung von Asthma. Die Ansatzpunkte, um dies zu erreichen liegen in der Unterdrückung der asthmatischen Entzündung, einer Verminderung der bronchialen Hyperreagibilität sowie der Beseitigung bzw. Reduktion der Atemwegsobstruktion. Hierzu wird nach einem Stufenschema behandelt und die Therapie je nach Schwere der Erkrankung angepasst. Die Basis der medikamentösen Therapie stellen inhalative Medikamente dar, also Medikamente, die eingeatmet werden können und somit vor allem in den Atemwegen wirken. Zur Verfügung stehen inhalative Corticosteroide (=ICS) oder Kombinationen aus ICS und Atemwegserweiternden Medikamenten (LABA: Langwirkende Beta-2-Sympathomimetika, LAMA: Langwirksame Anticholinergika, LTRA: Leukotrienrezeptorantagonisten). Orale Corticosteroide (Kortison-Tabletten) spielen bei leichtem bis mittelschwerem Asthma keine Rolle mehr. Zusätzlich besteht bei schwerem Asthma bronchiale eine Therapieoption mit Monoklonalen Antikörpern, welche gezielt Botenstoffe behindern, welche die Asthma-typische Entzündungsreaktion auslösen und/oder unterhalten. In unserer Ambulanz für schweres Asthma stellen wir Patienten zielgerichtet auf die bestmögliche Therapie ein und bieten auch die allerneuesten Therapien an, die sich aktuell in der klinischen Erbprobung befinden (klinische Studien).

Bei Patient*innen mit allergischem Asthma soll die Indikation zu einer spezifischen Immuntherapie (SIT) geprüft werden, wenn die allergische Komponente der asthmatischen Beschwerden gut dokumentiert ist (nachgewiesene spezifische Sensibilisierung und eindeutige klinische Symptomatik nach Allergenexposition). Die Indikationsstellung sowie die Auswahl der Antigene und der Applikationsform sollen von einem allergologisch erfahrenen Arzt oder einer allergologisch erfahrenen Ärztin vorgenommen werden. Wir führen dies in unseren Ambulanzen durch.

Selbsthilfetechniken bei Atemnot werden allen Patient*innen mit Asthma im Rahmen von Schulungen, Lungensport, physiotherapeutischen oder rehabilitativen Interventionen angeboten