Ein Unternehmen der RHÖN-KLINIKUM AG
-->

Interpersonelle Psychotherapie

Die Interpersonelle Psychotherapie (IPT) ist eine an depressiven Erkrankungen wissenschaftlich gut untersuchte psychotherapeutische Behandlung. Depression wird dabei als multifaktorielle psychiatrische Erkrankung aufgefasst und Interventionen aus mehreren Therapieschulen (KVT, Psychoanalyse und humanistischen Ansätzen) werden integrativ angewandt. Die Grundidee der IPT ist, dass die Depression sich aus dem jeweiligen psychosozialen Kontext heraus entwickelt und nur durch Verstehen und Bearbeiten dieses Kontextes zu behandeln ist. Demnach spielen wichtige Veränderungen durch Lebensereignisse wie Tod, Trennung, (un-)freiwillige Beendigung des Arbeitslebens (Berentung, Kündigung), aber auch konflikthafte Beziehungen (Familie, Partnerschaft etc.) eine zentrale Funktion in der Entstehungsgeschichte der Depression. Da die IPT großen Wert auf die aktuelle Genese legt, eignet sie sich klinisch am besten zur Behandlung von depressiven Erkrankungen, bei denen ein höherer Leidensdruck aus den momentanen psychosozialen Erfahrungen (Konflikte) resultiert.
Das Ziel der IPT ist es, eine Hilfe zum Verständnis der individuellen Anamnese zu bieten, die Beziehung zwischen Symptomatik und den prägnanten Beziehungen zu erklären und die Möglichkeit der Verbesserung der interpersonellen Beziehung zu schaffen, bzw. nach z.B. Verlustereignissen eine neue Sinnfindung und psychosozialen Aktivitätsrahmen zu konzipieren.

Der Focus der IPT liegt in den aktuellen Lebensbezügen der Betroffenen, die in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der Depression stehen. Das Verfahren ist flexibel zu handhaben und wird individuell an den Bedürfnissen, Eigenheiten und Notwendigkeiten des Patienten ausgerichtet.
Die Vorgehensweise der IPT sind die Beziehungsanalyse hinsichtlich Qualität, Erwartung und (un-)befriedigender Aspekte, des Weiteren intrapsychische Faktoren wie Denk- und Wahrnehmungsstil, Erwartungshaltung und Emotionalität (was nimmt der Depressive wie und wann wahr und was entspricht nicht seinen Erwartungen und/oder Bedürfnissen).

Vorrangige Interventionsstrategien sind explorative und klärende Verfahren für die Kommunikationsanalyse und ziel- und ressourcenorientierte Techniken der Verhaltensanalyse.