Herzinsuffizienz
Herzinsuffizienz
Bei einer Herzinsuffizienz ist das Herz nicht mehr in der Lage den Körper mit ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Eine Herzinsuffizienz kann beispielsweise Folge eines angeborenen Herzfehlers oder auch Folge einer Herzmuskelschwäche (Kardiomyopathie) sein. Eine initiale medikamentöse Therapie kann in vielen Fällen bereits die Symptome der Herzinsuffizienz lindern. Bei einem angeborenen Herzfehler kann oft Fällen durch einen chirurgischen Eingriff oder eine Katheterintervention eine Besserung oder eine Normalisierung der Herzfunktion erreicht werden. Im Falle einer Kardiomyopathie ergeben sich möglicherweise verschiedene Behandlungsoptionen abhängig von der Ursache der Kardiomyopathie.
Seit Jahren erforschen wir die Entstehung der Herzinsuffizienz und die Möglichkeiten der kardialen Regeneration bei Kindern. Kürzlich konnten wir zeigen, dass sich die Herzinsuffizienz bei Kindern und bei Erwachsenen grundsätzlich unterscheidet. Aus diesem Grund muss für jedes Kind ein spezifischer Therapieansatz gewählt werden.
Literatur: https://www.ahajournals.org/-doi/10.1161/CIRCULATIONAHA.120.051391
In unserem Herzzentrum haben wir verschiedene Optionen etabliert, um die unterschiedlichen Ursachen der Herzinsuffizienz im Kindesalter optimal zu behandeln. Sollten Kinder beispielsweise unter einer Verschlechterung der linksventrikulären Funktion leiden, die rechtsventrikuläre Funktion aber intakt sein, kommt bei Kindern unter 2 Jahren die Anlage eines pulmonalarteriellen Bandings in Betracht. Diese Methode wurde an unserem Zentrum entwickelt und wird in ausgewählten Zenten weltweit angewendet Mithilfe dieser Methode kann bei über der Hälfte der Kinder einer Normalisierung der Herzfunktion erreicht werden.
Literatur: https://www.ahajournals.org/-doi/epub/10.1161/CIRCULATIONAHA.117.029360
Eine andere Methode, welche wir bei neonatalem Myokardinfarkt anwenden, ist die Durchführung einer intrakoronaren Vorläuferzelltherapie.
Literatur: https://link.springer.com/-article/10.1007/s00392-019-01478-y
Bei Kindern mit angeborenem oder erworbenem Linksschenkelblock kann mithilfe einer Schrittmacherimplantation durch eine Re-Synchronisierung eine Verbesserung der Herzfunktion erreicht werden.
Wichtig in jedem Fall sind die exakte Diagnosestellung und die Einleitung einer spezifischen Therapie, soweit dies möglich ist. Sollte mithilfe einer medikamentösen Therapie und trotz möglicher Verwendung weiterführender Optionen kein Stabilisierung der Herzinsuffizienz erreicht werden, kann evaluiert werden ob der Patient für eine Herztransplantation infrage kommt (siehe Reiter „Herztransplantation“). Auch wenn wir bei diesen Kindern eine 70%-Überlebenswahrscheinlichkeit nach 30 Jahren erzielen, ist dies eine Option die wir nur nach Ausschöpfen aller anderen Möglichkeiten durchführen.
Literatur: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/-pmc/articles/PMC7712803/pdf/jpm-10-00251.pdf
Sollte ihr Kind an einer ausgeprägten Herzschwäche leiden können Sie gerne ein Termin in unserer Herzinsuffizienzsprechstunde vereinbaren (PD. Dr. med. Stefan Rupp).