Ein Unternehmen der RHÖN-KLINIKUM AG
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Muskel- Nerven- Gefäßbiopsie

Muskelbiopsie

Die folgenden Untersuchungen von Muskelbiopisen werden in unserem Institut durchgeführt:

  • Histologische, enzym- und immunhistochemische Untersuchungen
  • Elektronenmikroskopische/ultrastrukturelle Untersuchungen

I. Lokalisation der Muskelbiopsie
Das Biopsat sollte von einem deutlich befallenen, aber noch nicht völlig atrophischen oder verfetteten Muskel entnommen werden. Die Auswahl des Entnahmeorts richtet sich nach der klinischen Symptomatik sowie nach den Ergebnissen eventueller Zusatzuntersuchungen (z. B. Sonographie, Kernspintomographie). Der Muskel darf vorher nicht durch Elektromyographie-Elektroden oder intramuskuläre Injektion geschädigt worden sein.

II. Entnahme der Muskelbiopsie
Der Muskel sollte durch eine offene Biopsie möglichst von einer/m mit der Technik der Muskelbiopsie vertrauten Ärztin/Arzt durchgeführt werden. Das Lokalanästhetikum sollte nicht direkt in das zu untersuchende Gewebe, sondern in angrenzende Strukturen (Haut etc.) injiziert werden. Da Skelettmuskelgewebe höchst empfindlich und artefaktanfällig ist, sollte eine Quetschung oder andersartige Verletzung des Gewebes unbedingt vermieden werden. Bei Verdacht auf Gefäss-Bindegewebserkrankungen sollten zusätzlich zum Muskel Abschnitte der Haut, des Unterhautfettgewebes und der Faszie entnommen werden.

III. Präparation und Versand der Muskelbiopsie
Versand der nativen Probe per Boten, Taxi oder Expressversand: Das Muskelbiopsat sollte umgehend nach Entnahme im Institut für Neuropathologie eintreffen. Hierzu sollte ein ca. 1 x 1 x 1 cm3 dickes Muskelbündel entnommen werden, das in einem verschlossenen Gefäß auf einem feuchten Tuch (auf z.B. Gaze in einer Petrischale) transportiert werden muss. Auf keinen Fall darf das Muskelgewebe in Fixantien oder in wässriger Lösung (z.B. NaCl, Ringer Lösung) gelagert werden.

Informationen über Muskelbiopsien zum Download als PDF.

 

Nervenbiopsie

Die neuropathologischen Diagnostik der Nervenbiopsie erfolgt an a) formalinfixiertem in Paraffin eingebetteten Material insbesondere mit der Fragestellung einer entzündlichen Genese oder Amyloidneuropathie und b) an Glutaraldehyd fixiertem in Kunststoff eingebetteten Gewebe. Wir empfehlen die Entnahme einer ca. 2 cm langen Nervenbiopsie. Das unfixierte Nervengewebe kann durch Zerrung und Druck leicht artifiziell geschädigt werden. Die Nervenbiopsie sollte uns daher in einem fest verschlossenem Gefäß unfixiert bei kurzem Transportweg (1-2 Stunden) oder fixiert (1. gepuffertes 4% Formalin und 2. gepuffertes Glutaraldehyd) bei längerem Transportweg in separaten Kunst-stoffgefäßen zugeschickt werden. Das Gewebe kann in speziellen Kunststoffgefäßen und Versandboxen (Materialien können bei uns angefordert werden) verpackt mit der Post regulär verschickt werden.

Informationen über Nervenbiopsien zum Download als PDF.

 

Gefäßbiopsie

Die Biopsie der Arteria temporalis kann unfixiert (bei kurzem Transportweg) oder bei längerem Transportweg fixiert in gepuffertem 4% Formalin zugesandt werden. Das Gewebe kann in speziellen Kunststoffgefäßen und Versandboxen (Materialien können bei uns angefordert werden) verpackt mit der Post regulär verschickt werden.