Laparoskopie
Die Laparoskopie (Schlüssellochchirurgie) hat in den letzten Jahren in der Urologie an Bedeutung gewonnen. Das Bestreben, Operationen möglichst schonend für den Patienten und mit gleichem oder besserem Ergebnis durchzuführen, wurde durch die rasante Entwicklung der Technik unterstützt. Die vergleichsweise komplexere OP-Technik ermöglicht ein minimal-invasives Vorgehen mit postoperativ schnellerer Rekonvaleszenz und weniger Narbenbildung. Wir haben in den letzten Jahren die Anwendungsgebiete der Laparoskopie konsequent erweitert, welche von einer speziell geschulten Arbeitsgruppe unter der Federführung von Dr. B. Altinkilic angeboten werden. Routineindikationen für einen Eingriff in „Schlüssellochtechnik“ sind:
- Hodensuche bei nicht auffindbarem Hoden bei Kindern oder Erwachsenen
- Radikale Lymphknotenentfernung im Stadium I der nicht-seminomatösen Hodentumoren oder nach Chemotherapie bei Resttumoren retroperitoneal
- Lymphknotenentfernung im kleinen Becken
- Nebennierenentfernung
- Nierenentfernung bei bösartigen Tumoren
- Nierenteilresektion bei kleinen Nierentumoren
- Nierenzystenfensterung oder -entfernung
- Lymphozelenfensterung
- Plastische Rekonstruktion bei angeborenen Nierenbeckenabgangsstenosen
- Radikale Prostataentfernung bei Prostatakrebs
- Nierenentfernungen bei Schrumpfnieren
Durch den Zusammenschluss der Gynäkologie, der Allgemeinchirurgie, der Chirurgie der Veterinärmedizin und der Urologie wurde ein Ausbildungszentrum für die Laparoskopie geschaffen. Die Giessen School of Endoscopic Surgery (GSES) hat es sich zum Ziel gesetzt, in interdisziplinären Ausbildungskursen Kenntnisse und Erfahrungen weiterzugeben und so die Ausbildung junger Kollegen zu fördern.