Informationen für Patienten
Krebs – Was nun ?
Sehr geehrte Patientin, Sehr geehrter Patient
Ihr Arzt hat bei Ihnen die Diagnose eines Krebses der Magendarmtrakts (Ösophagus-, AEG-, Magen, Kolon- oder Rektumkarzinom), der Bauchspeicheldrüse (Pankreaskarzinom) oder der Leber (Lebermetastasen, Hepatozelluläres Karzinom) gestellt. Nun stellen sich für Sie sicher viele Fragen: wie geht es weiter? Welche Therapiemöglichkeiten gibt es für mich? Wie kann ich eine bestmögliche Therapie für mich erhalten?
Heutzutage kann, insbesondere wenn die Diagnose in einem frühen Stadium gestellt wird, durch ein optimales Zusammenspiel verschiedener Spezialisten eine Heilung der Erkrankung erreicht werden. Aber auch in fortgeschrittenen Tumorstadien konnte die Behandlung in den letzten Jahren durch neue Medikamente und moderne Therapieverfahren entscheidend verbessert werden. Um ein reibungsloses Zusammenwirken der verschiedenen Spezialisten der Tumorbehandlung zu erreichen und Ihnen so eine optimale, nach modernsten Gesichtspunkten konzipierte Therapie anbieten zu können, wurde das Viszeralonkologische Zentrum Gießen gegründet. Das Viszeralonkologische Zentrum am Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen arbeitet nach einem strengen Qualitätsstandard, der nach den Anforderungen der Norm DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert wird.
Wir möchten Ihnen kurz die Strukturen und Angebote des Viszeralonkologische Zentrum am Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen vorstellen.
Wir bedanken uns für Ihr Vertrauen und wünschen Ihnen alles Gute für Ihre Genesung!
Ihr Viszeralonkologisches Zentrum Gießen
Die Darm-Sprechstunde:
Wenn Sie die Diagnose eines Darmkrebs entweder in einer ärztlichen Praxis oder in einem auswärtigen Krankenhaus oder vielleicht in unserer Klinik bekommen haben, können Sie von nun an in unserer Sprechstunde aufgenommen und betreut werden. Hier werden Sie den ersten Kontakt zu unserem Darmzentrum und unseren Spezialisten, welche Sie im Verlauf Ihrer Therapie begleiten werden, bekommen. Die Sprechstunde ist der richtige Platz für Ihre Aufklärung und Unterstützung, aber auch für die Koordination des diagnostischen und therapeutischen Ablaufes. Unser System ermöglicht die Verknüpfung von in der Klinik und in kooperierenden Praxen erhobenen Befunden und Behandlungsstrategien.
Die Onkologische Sprechstunde:
Wenn Sie die Diagnose eines Krebes der Speiseröhre, des Magens, der Leber oder der Bauchspeicheldrüse entweder in einer ärztlichen Praxis oder in einem auswärtigen Krankenhaus oder vielleicht in unserer Klinik bekommen haben, können Sie von nun an in unserer Sprechstunde aufgenommen und betreut werden. Hier werden Sie den ersten Kontakt zu unserem Viszeralonkologischen Zentrum und unseren Spezialisten, welche Sie im Verlauf Ihrer Therapie begleiten werden, bekommen. Die Sprechstunde ist der richtige Platz für Ihre Aufklärung und Unterstützung, aber auch für die Koordination des diagnostischen und therapeutischen Ablaufes. Unser System ermöglicht die Verknüpfung von in der Klinik und in kooperierenden Praxen erhobenen Befunden und Behandlungsstrategien.
Die Interdisziplinäre Endoskopie:
Sowohl die präoperative Diagnostik als auch die Entscheidung über Therapien eines Darmkrebs benötigen in der Regel die Durchführung einer Darmspiegelung (Koloskopie).
Auch beim Speiseröhren- und Magenkrebs ist eine Spiegelung der Speiseröhre und des Magens präoperativ notwendig (Ösophagogastroduodenoskopie).
Wenn die Spezialisten unserer Darm- oder Onkologischen Sprechstunde es für erforderlich halten, werden Sie in unserer Interdisziplinären Endoskopie untersucht.
Die Tumorkonferenz:
Ihr Fall wird in einer großen Runde mit Spezialisten aus allen an der Krebsbehandlung beteiligten Fächern diskutiert und die für Sie beste Therapie festgelegt. In der Tumorkonferenz sitzen regelmäßig Viszeralchirurgen, Gastroenterologen, Onkologen, Radiologen, Strahlenmediziner und Pathologen, Kollegen aus anderen internistischen und chirurgischen Abteilungen sowie unsere Kooperationspartner aus den niedergelassenen Praxen. Alle Patienten mit Krebserkrankungen der oben genannten Organe werden in der Interdisziplinären Tumorkonferenz vorgestellt, um eine enge Zusammenarbeit der verschiedenen Partner sowie eine optimale Therapieplanung zwischen verschiedenen Abteilungen sowie den niedergelassenen Ärzten von Anfang an zu ermöglichen.
Das OP-Team:
Unsere Operateure sind auf dem neuesten Stand des wissenschaftlichen Fortschritts und haben große Erfahrung in der Behandlung von Darmkrebspatienten. Neue und effektivere OP-Techniken wie die Minimal-invasive Chirurgie (MIC) sowie eine schnelle postoperative Rehabilitation ("Fast-Track"), sind ein Qualitätssiegel unseres chirurgischen Teams.
Die Nachsorge nach der Operation:
Eine behandelte Krebserkrankung benötigt entsprechende Nachsorge und Kontrolle. Diese Betreuung wird von Ihrem niedergelassenen Internisten oder Chirurgen durchgeführt.
Sämtliche Kooperationen mit den Ärzten im Krankenhaus und den niedergelassenen Spezialisten sind vertraglich fixiert und gewährleisten kurze Wege und klare Behandlungsabläufe unter Vermeidung unnötiger Doppeluntersuchungen und Wartezeiten. Dies ermöglicht uns einen fließenden Informationsaustausch bezüglich Ihrer Therapie, Befunde und Ihres klinischen Zustands.
Strahlen- und Chemotherapie:
Falls eine zusätzliche Chemo- oder Radiotherapie notwendig sein sollte, kann diese in der Klinik für internistische Onkologie, Hämatologie, Palliativmedizin und Viszeralmedizin in Zusammenarbeit mit unserer Klinik für Strahlentherapie oder bei einem niedergelassenen Kooperationspartner durchgeführt werden.
Studien:
Es gibt unterschiedliche klinische Studien für die verschiedenen Erkrankungsstadien bei Krebserkrankungen im Viszeralonkologischen Zentrum. Diese Studien werden auf nationaler und zum Teil internationaler Ebene durchgeführt unter Leitung einer Studienzentrale, die meist von einer großen nationalen oder internationalen spezialisierten Studiengruppe geleitet wird. Die kompletten Daten und Ergebnisse werden zentral gesammelt, ausgewertet und veröffentlicht. Diese Studien dienen dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn zur steten Optimierung der Behandlungsstandards und sind in der Regel ohne Honorierung für Sie und die Ärzte. Es entstehen Ihnen keine zusätzlichen Kosten, ebenso nicht Ihrer Krankenkasse. Die Organisation einer Studienteilnahme erfolgt durch unser interdisziplinäres Studienzentrum.
Für eine Studie werden nicht nur die Ergebnisse der Behandlung dokumentiert, sondern auch Daten zum weiteren Verlauf über mehrere Jahre. Daher werden Sie gebeten, auch nach Abschluss der Therapie zu regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen in die Praxis zu kommen. Diese Nachsorgeuntersuchungen entsprechen dem allgemeinen Standard und würden auch außerhalb der Studie erforderlich sein.
Innerhalb der Studie werden Sie in den meisten Fällen zusätzlich Fragebögen zu ihrer Lebensqualität in bestimmten Zeitabständen erhalten, entweder von der Studienzentrale direkt per Post nach Hause (wenn sie eingewilligt haben, dass ihre Postadresse weitergeleitet werden darf) oder sie erhalten sie in der Praxis. Diese Fragebögen füllen Sie dann bitte aus und senden Sie im vorbereiteten Rückumschlag zurück. Ihre betreuenden Ärzte haben keinen Einblick in diese Fragebögen.
Eine Studienteilnahme ist immer freiwillig und Sie können jederzeit Ihre Einwilligung zurückziehen. Studien unterliegen immer strengen Datenschutzregelungen. Alle teilnehmenden Praxen und Kliniken werden vor Beginn einer Studie durch die Ethik-Kommissionen und Überwachungsbehörden sehr genau überprüft, und im Verlauf der Studie erfolgen Kontrollen durch sogenannte Monitore und Behörden. Diese Kontrollen betreffen die Mitarbeiter der Praxis und die Praxis bzw. Klinikausstattung. Sie selbst als Studienteilnehmerin bzw. Studienteilnehmer werden natürlich nicht kontrolliert. Es gibt sehr strenge Regeln bei der Durchführung klinischer Studien am Menschen. Diese regelmäßigen Kontrollen dienen der Sicherung dieser Regularien und vor allem Ihrer Sicherheit als Studienpatient.
Ihre behandelnden Ärzte bleiben Ihre Ansprechpartner. Zusätzlich können Sie sich selbstverständlich immer an die Studienärzte wenden (telefonisch, per E-Mail oder Fax).
Eine umfassende Unterstützung unserer Patienten:
Von einer psychoonkologischen Betreuung zur Bearbeitung Ihrer seelischen Sorgen über die Beantragung uner Rehabilitationsmaßnahme bis zur Hilfe bei der Pflege eines künstlichen Darmausganges oder einer postoperativen Wunde, sind wir in der Lage, Sie im Verlauf Ihrer Therapie mit einem umfassenden Angebot an unterstützenden Hilfeleistungen zu betreuen.