Fachbegriffe
Adenom
Gutartiges Geschwulst, welches aus der Schleimhaut oder dem Drüsengewebe hervorgeht und bösartig entarten kann.
Adjuvante Therapie
Unterstützende bzw. ergänzende Therapie nach einer operativen Entfernung des Tumors, um ein Wiederauftreten zu verhindern. Adjuvante Therapiemethoden sind zumeist die Chemo- und / oder die Strahlentherapie.
Anus praeter
Auch Stoma genannt, ist ein künstlicher Darmausgang durch die Bauchdecke. Dieser wird je nach Operationsgebiet entweder im Bereich des Dünn- (Ileostome) oder des Dickdarms (Kolostoma) angelegt.
Biopsie
Entnahme einer Gewebeprobe zur Untersuchung und Diagnosestellung, welche als Basis der Therapieplanung und Abschätzung des Krankheitsverlaufs dient.
Chemotherapie
Medikamentöse Behandlung, so genannte Zytostatika, welche das Wachstum von Krebszellen hemmen.
Die Chemotherapie (umgangssprachlich: Chemo) ist eine medikamentöse Therapie von Krebserkrankungen (antineoplastische Chemotherapie) oder Infektionen (antiinfektiöse bzw. antimikrobielle Chemotherapie, Antibiose). Umgangssprachlich ist meistens die Behandlung von Krebs gemeint. Eine Chemotherapie kann unter kurativen, adjuvanten oder palliativen Aspekten durchgeführt werden.
Die Chemotherapie verwendet Stoffe, die ihre schädigende Wirkung möglichst gezielt auf bestimmte krankheitsverursachende Zellen beziehungsweise Mikroorganismen ausüben und diese abtöten oder in ihrem Wachstum hemmen. In der Krebstherapie heißen diese Substanzen Zytostatika; in der Behandlung von Infektionskrankheiten Antibiotika, Chemotherapeutika, Virustatika, Antimykotika und Anthelminthika. Bei der Behandlung bösartiger Tumorerkrankungen nutzen die meisten dieser Substanzen die schnelle Teilungsfähigkeit der Tumorzellen, da diese empfindlicher als gesunde Zellen auf Störungen der Zellteilung reagieren; auf gesunde Zellen mit ähnlich guter Teilungsfähigkeit üben sie allerdings eine ähnliche Wirkung aus, wodurch sich Nebenwirkungen wie Haarausfall oder Durchfall einstellen können.
Bei der Krebstherapie mit monoklonalen Antikörpern und Zytokinen, wie beispielsweise Interleukinen und Interferonen, handelt es sich nicht um eine Chemotherapie, sondern um eine Krebsimmuntherapie.
Computertomographie (CT)
Computergestützte Röntgenuntersuchung, die Schnittbilder des Körpers erzeugt und so eine genaue Beurteilung der Lage und Größe von Organen oder auch eines Tumors ermöglicht .
Darmpolypen
Finger- oder pilzähnlich aussehende, gutartige Schleimhautwucherungen, die in den Hohlraum des Darms hineinwachsen.
Darmspiegelung / Koloskopie
Untersuchung des Dickdarms und der letzten Zentimeter des Dünndarms mithilfe eines flexiblen Schlauches, das an der Spitze einen Videochip besitzt und das Bild auf einen Monitor überträgt. Ein Arbeitskanal ermöglicht das Einführen von kleinen Instrumenten (Zangen und Schlingen), mit denen kleine Gewebeproben bzw. Polypen entnommen werden können.
Darmkrebszentrum
An einem solchen werden Patienten mit Darmkrebs oder Verdacht auf Darmkrebs umfassend und nach dem neusten Stand der Wissenschaft betreut. Diagnostik, Therapie und Nachsorge erfolgen interdisziplinär und richten sich nach hohen Qualitätsstandards.
Dickdarm
Darmabschnitt zwischen Dünndarm und After. Medizinisch erfolgt eine Einteilung in aufsteigenden, querverlaufenden, absteigenden und einen s-förmigen Teil sowie dem Enddarmabschnitt, auch Mastdarm genannt.
Enddarm
Auch Mastdarm oder Rektum genannt ist der letzte Abschnitt des Darms vor dem After.
Endoskop
Instrument zur Spiegelung des Darms, welches röhrenförmig mit einer Lichtquelle, einem optischen System und einer kleinen Biopsiezange ausgestattet ist.
Endoskopie
Darmspiegelung mit Hilfe eines Endoskops.
Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP)
Erbkrankheit, die aufgrund von Genmutationen ein extrem erhöhtes Risiko für eine bösartige Geschwulst in Mastdarm und Dickdarm aufweist.
Familiäres nicht polypöses kolrektales karzinom (Hereditary Nonpolyposis Colon-Cancer (HNPCC))
Erbkrankheit, die aufgrund einer genetischen Veranlagung ein sehr hohes Risiko für Darmkrebs aufweist.
5-Fluorouracil (5-FU)
Zytostatikum zur Behandlung von Darmkrebs. Überwiegend wird es in Kombination mit Folinsäure und weiteren Substanzen eingesetzt.
Folinsäure (FS)
Vitamin, welches die Wirksamkeit von Fluoroucil (5-FU) steigert.
Grading
Einteilung / Klassifikation des Krebses nach dem Maß der Entartung. Je höher die in dem Zusammenhang angegebene Zahl, desto bösartiger der Krebs.
Hämoccult Test
Untersuchung zum Nachweis von nichtsichtbarem Blut im Stuhl, mittels Teststreifen.
Histologie / histologische Begutachtung
Beurteilung der feingeweblichen Struktur von Geweben,
z.B. auf Gut-/Bösartigkeit. Ebenso lassen sich hieraus Rückschlüsse auf den Entstehungsort des Tumors ziehen
Karzinom
Karzinome sind Krebserkrankungen, die von Zellen im Deckgewebe von Haut oder Schleimhaut (Epithel) ausgehen. Daraus ergibt sich eine weitere Differenzierung, je nach Art des entarteten Epithels. Die meisten Karzinome gehen vom Plattenepithel (Plattenepithelkarzinom) oder vom Drüsenepithel (Adenokarzinom) aus. Die primäre lymphogene Metastasierung ist besonders bei Karzinomen anzutreffen.
Karzinome machen circa 80 % aller bösartigen Tumoren aus. Das Stadium beschreibt man mit der TNM-Klassifikation. Als Therapie kommen operative Entfernung, Strahlen- und Chemotherapie, in sehr frühen Stadien auch oberflächliche Abtragungen in Frage.
Kolon
Dickdarm
Koloskopie
siehe Darmspiegelung
Krebs
Bezeichnung für bösartige Geschwulste, unkontrolliert wachsendes Gewebe, welches gesundes Gewebe verdrängt und in dieses hineinwächst, hierbei schwere gesundheitliche Störungen verursacht und somit tödlich sein kann.
Krebsimmuntherapie
Bezeichnung für verschiedene Methoden der Immuntherapie zur Behandlung von Krebserkrankungen. Seit Jahren wird an neuen Therapieverfahren geforscht, die eine möglichst hohe selektive Wirkung gegen Krebszellen aufweisen.
Die Theorie der Immunüberwachung geht davon aus, dass das Immunsystem nicht nur gegen körperfremde Krankheitserreger, sondern auch gegen körpereigene entartete Zellen aktiv ist.
Die Krebsimmuntherapie wird in die passive Immuntherapie, d. h. den Transfer bestimmter Effektor-Immunzellen (T-Zellen) oder Antikörper, und die aktive Immuntherapie mittels therapeutischer Impfung unterteilt. Hochspezifische sogenannte monoklonale Antikörper richten sich gegen Antigene, die von den Krebszellen selektiv exprimiert oder im Vergleich zu gesunden Zellen überexprimiert werden. Nach dem "Schlüssel-Schloß-Prinzip" werden damit nur die kranken Zellen erreicht, während gesunde Zellen, ohne das passende "Schloss", unberührt bleiben.
Künstlicher Darmausgang / Stoma oder Anus praeter
Siehe Anus praeter
Kurative Therapie
Therapieansatz bei der die vollständige Entfernung des Tumors und damit die Heilung das Ziel ist.
Lokal
örtlich
Lymphe
Flüssigkeit in den Lymphgefäßen. Diese enthält Zellen des Abwehr- / Immunsystems und dient der Reinigung von Abfallprodukten aus Geweben und Blutkreislauf.
Lymphknoten
Bestandteil des Lymphsystems
Mastdarm
Oder auch Enddarm oder Rektum genannt. Letzter Teil des Darmabschnittes vor dem After
Metastase
Tochtergeschwulst
Metastasierung
Ausbreitung von Krebszellen im Körper
Neoadjuvante Therapie
Behandlung vor einer Operation, um diese überhaupt erst zu ermöglichen. Ziel hierbei ist es den Tumor zu verkleinern.
Onkologie
Medizinisches Fachgebiet der Lehre der Krebserkrankungen.
Palliative Therapie
Lindernde Therapiemaßnahme, wenn keine Heilungsaussichten mehr bestehen. Ziel ist die Milderung von Symptomen, wie Schmerzen und die Verlängerung der Lebenszeit.
Polyp
Gutartige Schleimhautwucherung. Bestimmte Arten können jedoch zu bösartigen Geschwülsten entarten.
Rektum
Oder auch Mast- oder Enddarm. Letzter Teil des Darmabschnittes vor dem After.
Rezidiv
Rückfall, Wiederauftreten eines Tumors / einer Erkrankung.
Risikofaktoren
Umstände, welche die Entstehung einer Erkrankung begünstigen.
Screening
Auf eine bestimmt Krankheit gerichtete Untersuchung zur Erkennung von symptomlosen Krankheitsträgern (möglichst im Frühstadium).
Staging
Einstufung des Tumors anhand seines Stadiums, Größe und Ausbreitung in Lymphknoten und andere Gewebe. Hiernach richten sich Verlauf und Behandlung der Tumorerkrankung.
Systemische Therapie
Behandlung, die im gesamten Körper wirkt, wie z.B. die Chemotherapie.
TNM-Klassifikation
Internationale Einteilung von Tumoren. Beurteilung von Tumorgröße (T), Lymphknotenbefall (Nodalstatus = N) und Ausbreitung in weitere Körpergewebe (Metastasierung= M).
Tumor
Gut- oder bösartige Geschwulst, die durch unkontrollierte Wucherungen von Zellen entstanden ist.
Zytostatika
siehe Chemotherapie.