Kariestherapie
Die Symptome einer Karies stellen sich je nach Schweregrad unterschiedlich dar. Mikroskopisch sind sehr früh Oberflächenveränderungen durch das Herauslösen der Mineralien erkennbar. Die erste, für den Patienten sichtbare Veränderung ist die so genannte Initialkaries, die als ein weißlicher, matter Fleck auf der Zahnoberfläche erscheint. Dieses Stadium muss nicht mit einer Füllung behandelt werden. Um ein weiteres Voranschreiten zu verhindern sollte aber auf jeden Fall die Mundhygiene verbessert und diese Stelle fluoridiert werden. Das Fluorid lagert sich in den Defekt ein und kann, im Zusammenspiel mit dem Speichel, zu einer so genannten Remineralisation führen. Schreitet die Karies jedoch ohne Maßnahmen weiter voran, dann kommt es im Laufe der Zeit zur Bildung eines „Loches“ (Kavitation). Ist ein Loch vorhanden oder ist die Karies bereits vom Schmelz in das darunter liegende Zahnbein (Dentin) vorgedrungen, dann muss in der Regel die Karies entfernt und eine Füllung gelegt werden. Gleichzeitig sollte aber auch in diesem Fall die Mundhygiene verbessert und regelmäßig fluoridiert werden. Grundsätzlich besteht bei einer Karies immer die Gefahr, dass sie sich im Zahn weiter ausbreitet und in Richtung des Nervs voranschreitet. Ist das der Fall, dann ist in den meisten Fällen eine Wurzelkanalbehandlung nicht mehr zu umgehen.
Neben einer optimalen Mundhygiene und der Fluoridierung stellt die Versiegelung der Fissuren der hinteren Backenzähne (Molaren) eine gute Möglichkeit dar, Karies zu vermeiden. Das gilt vor allem für Molaren von Kindern, die gerade in der Mundhöhle erschienen sind. Eine Versiegelung eines seit längerer Zeit (etwa vier Jahre) in der Mundhöhle vorhandenen kariesfreien Zahnes ist wenig sinnvoll.