Ösophagusatresie
Ösophagusatresie
Bei der Ösophagusatresie handelt es ich um eine Unterbrechung der Speiseröhre, wodurch ein Transport der Nahrung in den Magen nicht möglich wird. Es werden verschiedene Formen unterschieden, die in Abbildung 1 dargestellt sind. Bei der häufigsten Form (Typ III b) endet das obere Speiseröhrenende blind, während der untere Anteil der Speiseröhre in Verbindung mit der Luftröhre steht. Da die Kinder bereits im Mutterleib nicht in der Lage sind das Fruchtwasser zu schlucken, entwickeln viele Schwangere ein sogenanntes Polyhydramnion, d.h. es ist zu viel Fruchtwasser vorhanden.
Diagnostik
Meist wird die Ösophagusatresie bereits vor der Geburt während der pränatalen Ultraschalluntersuchung aufgrund der erhöhten Fruchtwassermenge diagnostiziert. Nach der Geburt reicht in aller Regel ein Röntgenbild des Brustkorbes um die Diagnose zu sichern. Da die Unterbrechung der Speiseröhre mit anderen Fehlbildungen (Wirbelsäule, Anus, Herz, Niere, Extremitäten: VACTERL-Assoziation) assoziiert sein kann werden diese Organe nach der Geburt detailliert mittels Ultraschall untersucht.
Therapie
Die Therapie zielt darauf ab die Nahrungspassage über die Speiseröhre wieder herzustellen und die Verbindung zur Luftröhre zu unterbinden. Dies sollte in den ersten Tagen nach der Geburt durchgeführt werden. Zum einen um die Kinder frühzeitig ernähren zu können, zum anderen um zu verhindern dass sich die Neugeborenen verschlucken und Speichel oder Nahrung in die Lungen gelangt.
Mit der offenen und der minimal-invasiven (Brustkorbspiegelung) stehen zwei etablierte und mit gutem Erfolg verbundene Operationsmethoden zur Verfügung. Die Auswahl der Methode wird meist vom Alter der Kinder und von deren Gewicht, sowie von den Begleitfehlbildungen abhängig gemacht.
Bei langstreckigen Defekten kann ein mehrzeitiges Verfahren notwendig werden. In diesem Fall wird den Patienten zunächst für die Ernährung ein kleiner Schlauch in den Magen eingelegt (Gastrostoma). Zudem wird der Speichel kontinuierlich abgesaugt. Im Verlauf lassen sich die beiden Speiseröhrenenden miteinander verbinden oder der Magen muss in den Brustkorb mobilisiert werden um dann direkt an den oberen Teil der Speiseröhre angenäht zu werden (Magenhochzug)
Abbildung 1: Wichtige Varianten der Ösophagusatresie. A. Typ II mit langstreckig fehlender Speiseröhre, B. Typ IIIb als häufigste Variante mit unterer Verbindung zwischen Speiseröhre und Luftröhre, C. Typ IV mit durchgängiger Speiseröhre und Fistel zwischen Speise- und Luftröhre.