Ein Unternehmen der RHÖN-KLINIKUM AG
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Urogynäkologie

In unserer spezialisierten urodynamischen Sprechstunde behandeln wir Patientinnen und Patienten mit Blasenspeicher- und Blasenentleerungsstörungen. Oft stellt die Harninkontinenz, auch bekannt als Blasenschwäche, ein daraus folgendes Problem dar. Die häufigste Form hierbei ist die Belastungsinkontinenz, bei der ein Harnverlust zum Beispiel beim Husten, Lachen, oder sonstiger körperlicher Anstrengung auftritt. Die zweithäufigste Form ist die Dranginkontinenz, bei der ein Harnverlust aufgrund eines plötzlich verspürten Harndrangs nicht vermieden werden kann. Daneben gibt es neurologisch und anatomisch bedingte Formen der Inkontinenz sowie die Inkontinenz bei chronischer Harnverhaltung. Obwohl die unbehandelte Inkontinenz die Lebensqualität erheblich verschlechtern kann, stellen sich Betroffene aus Scham oder Angst häufig erst spät oder gar nicht ärztlich vor. Dabei können wir gemeinsam in unserer Sprechstunde die Gründe für die Inkontinenz feststellen und dann gezielt behandeln, damit sich Ihre Lebensqualität wieder verbessert.

Untersuchung

Bei der urodynamischen Untersuchung wird ein spezieller Messkatheter in die Blase eingeführt. Nach Entleerung der Blase wird diese anschließend durch den Katheter mit warmer Infusionslösung gefüllt und gleichzeitig der Druck innerhalb der Blase gemessen. Ein weiterer Drucksensor, der über den After eingeführt wird, misst den Druck, der aus dem Bauchraum auf die Blase einwirkt. Die Aktivität des Beckenbodens bzw. des Schließmuskels wird durch Klebeelektroden gemessen. Die Untersuchung findet auf einem speziellen Toilettenstuhl statt. Auf diesem wird durch einen Auffangmechanismus, der sich darunter befindet, dokumentiert, ob und wie viel Urin der Patient bei der Blasenfüllung unwillkürlich verliert und wie viel Urin bei der abschließenden Blasenentleerung abgegeben wird. Die Durchführung dauert je nach Umfang der Untersuchungen und Kapazität der Blase zwischen 30 Minuten und 2 Stunden. Die gesamten Messwerte werden kontinuierlich aufgezeichnet. Die so erhaltenen Druck- und Flusskurven werden computergestützt ausgewertet und von uns interpretiert.
Mit der Untersuchung lassen sich die verschiedenen neurogenen und nicht neurogenen Harninkontinenzformen (Belastungsinkontinenz, Dranginkontinenz, Mischformen oder chronische Harnretention) und  Blasenentleerungsstörungen unterscheiden und in Schweregrade einteilen. Dies ist für eine Erfolg versprechende Therapie notwendig.

Standarddiagnostik

•    Anamneseerhebung 
•    Miktionsprotokoll
•    Urinstatus
•    Sonographie von oberem und unterem Harntrakt
•    Freie Uroflowmetrie 
•    Zystoskopie
•    Vaginale Einstellung
•    Zystomanometrie mit Urethradruckprofil

Therapiemöglichkeiten

•    Verhaltenstherapie
•    Physikalische Therapie
•    Medikamentöse Therapie
•    Botulinum-Toxin A Injektion
•    Schließmuskel-Unterspritzung
•    Spannungsfreie Vaginalbänder

Ansprechpartner:

Dr. Marcus Derigs