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Beckenboden

Beckenbodenschwäche und Beckenbodenrekonstruktion

Der unwillkürliche Verlust von Urin und/oder Stuhl (Inkontinenz), Schwierigkeiten bei der Entleerung von Blase oder Darm, Senkungsbeschwerden, Schmerzen im kleinen Becken und Unterleib, Probleme beim Geschlechtsverkehr, sind ein psychisch und sozial die Betroffenen stark belastender Zustand. Jede vierte Frau und jeder achte Mann erkranken im Laufe ihres Lebens an einer behandlungsbedürftigen Inkontinenz. Die Ursachen dafür sind vielfältig, wie z. B. Geburten, Hormonmangel, Voroperationen, Entzündungen sowie erbliche Veranlagungen. Die daraus entstehenden Krankheitsbilder haben viele Gesichter und Ursachen und werden häufig durch den Begriff Beckenbodenschwäche umschrieben. Beckenbodenschwäche und die sich daraus ergebenden Probleme sind in der Gesellschaft jedoch nach wie vor ein Tabuthema, obwohl es heutzutage viele effektive Behandlungsmethoden gibt.

Der Beckenboden und die Beckenorgane (Harnblase, Gebärmutter, Enddarm) stellen eine Einheit dar, die eng miteinander verzahnt ist (Abbildungen). Bei Beschwerden wie Urin-oder Stuhlverlust, oder Problemen der Entleerung von Blase oder Darm, kommet es deswegen darauf an, genau herauszufinden welche Strukturen oder Organe erkrankt sind, damit diese mit den entsprechenden Verfahren zielgenau behnadlet werden können.

Die Bildung von krankheits- und symptomorientierten Zentren im Bereich der Inkontinenzbehandlung bündelt die vorhandene Kompetenz, erweitert das diagnostische und therapeutische Spektrum und steigert damit die Qualität der Patientenversorgung. Aus diesem Grunde ist auch die Bildung eines Zentrums, das sich mit den Problemen der Harn- und Stuhlinkontinenz bzw. ursächlich mit den Erkrankungen des Beckenbodens beschäftigt notwendig. Die Universitätsklinik Gießen und Marburg GmbH, Standort Gießen hat aus diesem Grunde das Beckenbodenzentrum Hessen (BBZet) am Universitätsklinikum Gießen gebildet.

Die Klinik für Urologie, Kinderurologie und Andrologie am Standort Gießen vertritt den urologischen Schwerpunkt im Rahmen des Beckenbodenzentrums und widmet sich vor allem der Diagnostik und Therapie aller Formen der Harninkontinenz und sonstiger Beschwerden beim Wasserlassen bei Frau und Mann und den Senkungszuständen bei der Frau infolge von Beckenbodenfunktionsstörungen.

Die Therapie der Harninkontinenz und Beckenbodenfunktionsstörungen umfasst konservative und operative Möglichkeiten.
Zu den konservativen Behandlungsformen zählen die physikalische Beckenbodenregeneration, Lebensstil-, Diät- und Sexualberatung und medikamentöse Therapien.
Zu den operativen Behandlungsformen zählen alle Formen der beckenbodenkorrigierenden und organbeeinflussenden Eingriffe im Becken und Beckenboden bei Frauen und Männern. Wichtig ist hierbei die exakte Lokalisation der Beckenbodendefekte.

Um das richtige Therapiekonzept bei den Patient/innen aufstellen zu können, muss im Vorfeld eine umfassende Untersuchung und Besprechung stattfinden. Diese Untersuchungen erfassen in der Regel verschiedene Faktoren der Erkrankung, wie anatomische und funktionelle Veränderungen. Die medizinischen Aspekte werden in gleicher Weise wie kosmetische und patientenspezifische Wünsche in das individuelle Therapiekonzept mit eingearbeitet. Die Patient/innen sollen so jederzeit und sofort in den Befund- und Entscheidungsprozess integriert sein.

Folgende Untersuchungsmethoden werden angeboten:

  • Blutuntersuchung
  • Urinuntersuchung
  • Ultraschall
  • Blasenspiegelung
  • Blasendruckmessung
  • Röntgenuntersuchung von Blase und Darm
  • Dynamische Kernspintomographie
  • Messungen der Beckenbodenaktivität

Folgende Therapiemöglichkeiten werden angeboten:

  • Beckenbodengymnastik
  • Toilettentraining
  • Medikamentöse Therapie
  • Sakrale Nervensimulation
  • Minimalinvasive operative Terapie
  • Vaginale Operationen (mit und ohne Verwendung von Fremdmaterialien)
  • Endoskopische Operationen 
  • Laparoskopische Operationen
  • Offene Operationen

Wir stehen jederzeit bei Beratung, Diagnostik und Therapie von Patienten und Patientinnen mit Inkontinenz und Problemen bei Beckenbodenerkrankungen zur Verfügung. Eine Beratung kann über unsere Urodynamik-Sprechstunde erfolgen.