Arthroskopische Chirurgie und Sporttraumatologie
1. Sprechzeiten und Kontaktdaten:
Sprechzeiten in der Spezialsprechstunde Arthroskopische Chirurgie und Sporttraumatologie:
Montag und Donnerstag 08:30-14:00 Uhr nach Vereinbarung
Terminvereinbarung:
Tel.: 06421/58-64904 (8:00 -15:30 Uhr)
Fax: 06421/58-67007
E-Mail: zpmort@med.uni-marburg.de
Wie Sie uns finden:
Die Poliklinik des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie kann erreicht werden über Aufzug / Treppe 22, Ebene -1. Auf dieser Ebene ist die Orthopädische Poliklinik am Aufzug beschildert.
2. Team:
Schwerpunktleiter:
Hr. OA Dr. med. Ewgeni Ziring, ziring@med.uni-marburg.de
Stellvertretende Schwerpunktleiter und Leiter der Rehabilitationstherapie:
Hr. OA Dr. med. Mathias Schierl, schierl@med.uni-marburg.de
Fr. OÄ Dr. med. Melina Pavlovic, mefische@med.uni-marburg.de
3. Leistungsspektrum:
Die Funktion der großen Körpergelenke ist nur bei optimalem Zusammenspiel der einzelnen Gelenkstrukturen gewährleistet und bedarf im Falle von Beschwerden einer geschulten und differenzierten Untersuchung. Unser Ziel ist es, Patienten eine möglichst eingehende Diagnostik und effiziente Behandlung zukommen zu lassen, um rasch eine schmerzfreie Teilnahme am Alltag, am Berufsleben und am Sport zu ermöglichen.
Hierzu stehen Ihnen ein erfahrenes Team aus Unfallchirurgen/Orthopäden und Rehabilitationsmedizinern beratend zur Seite, die Sie über alle Fragen der arthroskopischen ("Schlüsselloch-Technik") und offenen Gelenkchirurgie sowie der begleitenden Physiotherapie gerne aufklären.
Alle Mitarbeiter unter der Leitung von Dr. Ziring, Dr. Schierl und Fr. Dr. Pavlovic zeichnen sich durch eine hohe Expertise in der Gelenkchirurgie aus und haben langjährige Erfahrung in der Sportmedizin sowie der Betreuung von Leistungssportlern.
Dr. Ziring ist seit 2005 engagierter Teamarzt der deutschen U20-Herren-Basketball-Nationalmannschaft.
Wir verknüpfen konservative und operative Behandlungswege mit langjähriger sportmedizinischer Erfahrung und hochmodernen Techniken. Derzeit werden in unserer Klinik von einem festen Operationsteam pro Jahr mehr als 1000 arthroskopische Operationen minimalinvasiv mit etwa 150 Rekonstruktionen des vorderen Kreuzbandes (Stand 2015) durchgeführt.
Zu unserem Leistungsspektrum gehören die konservative und operative Therapie von sporttraumatologischen und gelenkchirurgischen Erkrankungen mit dem Schwerpunkt auf der operativen Therapie. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Krankheitsbilder:
- Kreuzbandersatz
- Meniskustherapie
- Knorpeltherapie
- Bandrekonstruktionen am Knie
- Patellaluxation (Verrenkung der Kniescheibe)
- Rotatorenmanschettenruptur
- Schulterinstabilität
- Verletzungen des Schultereckgelenks (AC-Gelenk)
- Impingement-Syndrom (Einklemmungssyndrom)
- Schultersteife
- Gelenkersatz bei Arthrose im Schultergelenk
Diese Übersicht bildet selbstverständlich nicht alle Krankheitsbilder ab, die in unserer Sprechstunde behandelt werden. Sie soll lediglich einen Überblick über die wichtigsten Erkrankungen bieten.
4. Organisation
Vor der Operation:
Je nach Art und Schwere der Erkrankung könne einige Operationen ambulant durchgeführt werden, andere sind mit einem stationären Aufenthalt verbunden. Die Planung und Organisation mit allen notwendigen Vorbereitungen übernimmt unser Zentrales Patientenmanagement (ZPM). Hier werden das Aufklärungsgespräch mit dem Narkosearzt, die Planung des Operationstermins und sonstige organisatorische Notwendigkeiten für Sie geregelt.
Nach der Operation:
Es wird sorgfältig darauf geachtet, dass Sie durch eine angemessene Schmerztherapie nach der Operation keine Schmerzen haben. Ab dem ersten Tag nach der Operation werden durch unsere Abteilung für Physiotherapie entsprechend den Vorgaben des Operateurs mit der physiotherapeutischen Behandlung begonnen. Am zweiten Tag nach der Operation werden beim ersten Verbandswechsel in der Regel die Wund-Drainagen entfernt. In den folgenden Tagen kontrollieren die Stationsärzte in regelmäßigen Abständen die ordnungsgemäße Wundheilung. Je nach Art der Operation können Sie nach etwa drei bis fünf Tagen die Klinik verlassen.
5. Information zu Erkrankungen und Therapieoptionen:
Kreuzbandersatz
Mit 80.000 Verletzungen pro Jahr in Deutschland stellt die Ruptur des vorderen Kreuzbandes eine typische und häufige Verletzung des Sportlers dar. In den vergangenen Jahren hat sich durch die Weiterentwicklung arthroskopischer Techniken die operative Behandlung von Kreuzbandrissen erheblich verbessert. Besonders hervorzuheben sind hier insbesondere das bessere kosmetische Ergebnis, kürzere Operationszeiten und Klinikaufenthalte, weniger Schmerzen und eine geringere Belastung für die Weichteile des Knies.
Als Standard hat sich im deutschsprachigen Raum durchgesetzt, körpereigene Sehnen als Transplantat zu entnehmen. Hier stehen neben den häufig verwendeten „Hamstring“-Sehnen (Semitendinosus- und Gracilis-Sehne) Transplantate aus der Patellarsehne sowie der Quadrizepssehne zur Verfügung.
Die Rehabilitation beginnt während des stationären Aufenthaltes und beinhaltet nur noch in Einzelfällen die Versorgung mit einer gelenkstabilisierenden Orthese. Das standardisierte Nachbehandlungsschema kann durch den Operateur angepasst werden, wenn z.B. Begleitverletzungen vorliegen. Bei optimaler Nachbehandlung kann man mit einer Normalisierung der Funktion nach sechs bis neun Monaten rechnen.
Meniskustherapie
In Deutschland werden jährlich 420.000 Meniskusoperationen durchgeführt. In 50 % der Fälle handelt es sich um akute, unfallbedingte Verletzungen bei überwiegend jüngeren Patienten. Obwohl es wissenschaftlich erwiesen ist, dass eine Meniskusentfernung zwangsläufig mit einer Arthrose des Kniegelenkes in einem Zeitraum von 10-15 Jahren vergesellschaftet ist, werden lediglich in weniger als 10 % der Fälle meniskuserhaltende Operationen durchgeführt.
Um diese schwerwiegenden und irreparablen Folgeschäden zu vermeiden, ist es unser Ziel, so häufig wie möglich eine rekonstruktive Meniskuschirurgie durchzuführen und damit den Meniskus zu erhalten. Ist dies aufgrund der Schwere der Verletzung nicht möglich, führen wir an unserer Klinik bei speziellen Indikationen auch Meniskustransplantationen durch.
Knorpeltherapie
Es kann aus unterschiedlichsten Gründen zu Knorpelschäden im Kniegelenk oder auch an anderen Gelenken kommen. Da Knorpelgewebe nur wenig Heilungspotenzial hat, ist eine operative Therapie insb. bei akut traumatischen Verletzungen und bei anhaltenden Beschwerden häufig unvermeidbar. Zur präoperativen Diagnostik gehören konventionelle Röntgenaufnahmen und ggf. die MRT-Untersuchung. Welche Art der Therapie möglich ist, kann häufig erst intraoperativ entschieden werden. In Frage kommen Knorpelglättung, die sog. Mikrofrakturierung, aber auch bei umschriebenen Läsionen die Knorpel-Knochen-Transplantation (OATS) mit Stanzzylindern aus dem selben Knie oder die Knorpelzelltransplantation nach Anzüchtung eigener Knorpelzellen (ACT). Bei der ACT werden während einer ersten Operation die Knorpelzellen aus wenig belasteten Regionen des Knies entnommen und in einer zweiten Operation sechs bis acht Wochen später in den Defekt transplantiert.
Um die Ergebnisse nach den verschiedenen Knorpeltherapien besser untersuchen und nachverfolgen zu können, nimmt unsere Klinik am Knorpelregister der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie teil.
Bandrekonstruktionen am Knie
Verletzungen des inneren Seitenbandes am Knie können meist ohne Operation mit einer speziellen Schiene behandelt werden. Das äußere Seitenband muss dagegen aufgrund der schlechteren Heilungstendenz häufig operativ versorgt werden. Diese Bandstrukturen können nicht mit einer Gelenkspiegelung versorgt werden und müssen über einen Schnitt an der Außenseite des Knies rekonstruiert werden. Hierbei kommen je nach Lokalisation und Ausmaß der Verletzung Bandnähte, Fadenanker oder Bandersatzoperationen mit körpereigenen Sehnen, die am Schienbein entnommen werden können, zum Einsatz. Die Nachbehandlung umfasst in allen Fällen mindestens eine stabilisierende Schiene, kann bei schwersten (Kombinations-)Verletzungen aber auch in einer Ruhigstellung in einem sog. äußeren Spanner (Fixateur externe) bestehen.
Patellaluxation (Verrenkung der Kniescheibe)
Eine Verrenkung der Kniescheibe kann unterschiedliche Ursachen haben. Am häufigsten tritt sie anlagebedingt durch ein zu flaches Gleitlager oder durch eine Schwäche der Haltebänder und der Gelenkkapsel bei Bagatellverletzungen auf. Selten kommt es auch in Folge eines Unfalls zu einer Patellaluxation.
Da es beim Herausspringen auch zu Knorpel-Knochen-Schäden kommen kann, sind Röntgen- und ggf. MRT-Untersuchungen unabdinglich. Abhängig von verschiedenen Risikofaktoren, Begleitverletzungen und Häufigkeit der Verrenkungen kann in manchen Fällen zunächst konservativ behandelt werden.
Ist eine operative Versorgung empfehlenswert, kommen unterschiedliche Techniken zur Anwendung, die zum Teil arthroskopisch, zum Teil aber auch offen durchgeführt werden können.
Die am häufigsten in unserer Klinik angewendete Operation ist der Ersatz des innen liegenden Halteapparat der Kniescheibe (mediales patellofemorales Ligament = MPFL) durch ein Sehnentransplant (Gracilissehne), das wie bei einem Kreuzbandersatz von der Innenseite des Knies entnommen wird.
Rotatorenmanschettenruptur
Die so genannte Rotatorenmanschettenläsion tritt typischerweise ab dem 45. Lebensjahr aufgrund von Verschleißschädigung auf, kann aber auch unfallbedingt oder bei repetitiven Mikrotraumen bei Überkopfarbeitern oder -sportlern auftreten.
Mit Hilfe der klinischen und radiologischen Diagnostik wird in unserer Sprechstunde entschieden, inwieweit eine konservative oder operative Therapie durchgeführt werden kann. Zur operativen Therapie stehen in unserem Zentrum alle technischen Möglichkeiten der aktuellen arthroskopischen Schulterchirurgie sowie die komplette Auswahl moderner Implantate zur Verfügung.
Die Sehnen der Rotatorenmanschette sind nur gering durchblutet und heilen daher entsprechend langsam wieder ein. Daher ist je nach Operationsbefund oft eine konsequente Nachbehandlung in speziellen Schulterschienen unumgänglich. In dieser Zeit werden Sie sehr engmaschig krankengymnastisch therapiert werden, um die Beweglichkeit der Schulter zu erhalten. In der Regel beginnen unsere speziell ausgebildeten Physiotherapeuten ab dem ersten Tag nach der Operation damit, den durch den Operateur festgelegten Nachbehandlungsplan umzusetzen.
Schulterinstabilität
Die Schulter ist das Gelenk des Menschen mit der höchsten Beweglichkeit. Durch Stürze auf den abgespreizten Arm bzw. durch eine hohe Belastung der Schulter in der abgespreizten Position beim Sport kann es passieren, dass der Oberarmkopf teilweise oder vollständig luxiert („auskugelt“) und hierbei die sog. Gelenklippe von der vorderen Gelenkpfanne abgeschert wird. Speziell bei sehr jungen Patienten(unter 30 Jahren) verheilt diese nicht von selbst in der richtigen Position, sondern bedarf einer differenzierten Therapie. Mehrfaches „Herausspringen“ schädigt den Kapsel-Band-Apparat immer weiter und führt unweigerlich zur Funktionsverlust und Arthrose des Schultergelenkes. In unserer Sprechstunde wird im Rahmen der körperlichen Untersuchung die klinische Diagnose einer Schulterinstabilität gestellt. Die Untersuchung kann durch bildgebende Diagnostik (konventionelles Röntgen, MRT) ergänzt werden.
Bei einer Schulterinstabilität muss nicht immer operiert werden. Je nach Alter und sportlichem bzw. beruflichem Anspruch kann zunächst ein konservativer (nicht operativer) Therapieansatz gewählt werden. Wenn operiert werden muss, wird die Operation vollständig arthroskopisch durchgeführt. Hierbei wird meist die vordere Gelenklippe durch kleine bioabbaubare Knochenankerschrauben an der ursprünglichen Position auf der knöchernen Gelenkpfanne refixiert und es können auch Begleitverletzungen mitbehandelt werden.
Die refixierte Gelenklippe und Sehnen sind nur wenig durchblutet und heilen daher entsprechend langsam an der Gelenkpfanne wieder ein. Daher ist eine konsequente Nachbehandlung unumgänglich. In dieser Zeit werden Sie sehr engmaschig krankengymnastisch mitbehandelt, um einerseits die Einheilung zu gewährleisten und andererseits die Beweglichkeit zu erhalten. In der Regel beginnen unsere speziell ausgebildeten Physiotherapeuten ab dem ersten Tag nach der Operation damit, den für Sie durch den Operateur festgelegten Nachbehandlungsplan umzusetzen.
Verletzungen des Schultereckgelenks (AC-Gelenk)
Verletzungen des Schultereckgelenks entstehen meist durch den direkten Sturz auf die Schulter oder auf den ausgestreckten Arm und treten überwiegend bei sportlichen Aktivitäten auf.
In unserer Sprechstunde wird im Rahmen der körperlichen Untersuchung die klinische Diagnose einer akuten bzw. chronischen Schultereckgelenksinstabilität gestellt und mit speziellen Röntgenaufnahmen verifiziert.
Moderne sog. Tight-Rope-Implantate ermöglichen die minimal-invasive und anatomische arthroskopische Stabilisierung der akuten Instabilität. Die Implantation einer am Knie entnommenen Sehne (Gracilissehne) mit Implantation des sog. Graft-Ropes kann bei der chronischen AC-Gelenksinstabilität notwendig sein. Sowohl das Zusammenwachsen der zerrissenen Bänder bei der Akutverletzung als auch das Einwachsen der Sehne bei der chronischen Verletzungsform braucht mehrere Wochen. Daher ist auch hier eine konsequente Nachbehandlung unumgänglich. In dieser Zeit werden Sie sehr engmaschig krankengymnastisch mitbehandelt, um einerseits die Einheilung zu gewährleisten und andererseits die Beweglichkeit zu erhalten. In der Regel beginnen unsere speziell ausgebildeten Physiotherapeuten ab dem ersten Tag nach der Operation damit, den für Sie durch den Operateur festgelegten Nachbehandlungsplan umzusetzen.
Impingement-Syndrom (Einklemmungssyndrom)
Das „subakromiale Einklemmungssyndrom“ ist äußerst schmerzhaft und entwickelt sich in der Regel durch eine Einengung zwischen dem Oberarmkopf und dem Schulterdach (Akromion). Die anfangs belastungsabhängigen Schmerzen insbesondere bei Ausübung von Tätigkeiten und Sportarten über Kopf können im Verlauf zu Ruheschmerz und Nachtschmerz werden. Neben der chronischen Entzündungsreaktion kann es zur Affektion der Rotatorenmanschette kommen mit konsekutiver Rissbildung (s.o.).
Nach der Erhebung der Krankengeschichte kann durch die körperliche Untersuchung die klinische Diagnose des Impingement-Syndroms gestellt und durch eine spezifische radiologische Diagnostik (konventionelles Röntgen, MRT) verifiziert werden. Die Kombination aus der klinischen und der radiologischen Untersuchung kann zudem durch Infiltrationstests (Einspritzen von entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten) ergänzt werden.
Je früher das Impingement-Syndrom behandelt wird, desto leichter ist es erfolgreich zu therapieren. Am Anfang steht die konservative Therapie mit Schonung und Therapiemaßnahmen wie Wärme-, oder Kältebehandlung, Medikamenten und Elektrotherapie. Das fortgeschrittene Impingement-Syndrom mit starken knöchernen Anbauten unter dem Schulterdach und Beeinträchtigung der Supraspinatussehne der Rotatorenmanschette sollte operativ behandelt werden. Die Zielstellung hierbei ist die Erweiterung des anatomischen Raums unter dem Schulterdach, indem der entzündete Schleimbeutel entfernt und der Knochensporn abgetragen wird. Zudem wird die Rotatorenmanschette geglättet oder falls nötig rekonstruiert. Die Operation wird in unserem Zentrum ausschließlich arthroskopisch durchgeführt.
Diese sog. subakromiale Dekompression wird mit Übungen durch unsere Physiotherapeuten in der Regel ab dem ersten Tag nach der Operation nachbehandelt. Länge und Intensität der Nachbehandlung hängen in erster Linie von einer möglichen Rotatorenmanschetten-Rekonstruktion ab und werden vom Operateur unmittelbar nach der Operation festgelegt.
Schultersteife
Es gibt viele verschiedene Ursachen für eine Schultersteife. In den meisten Fällen sind zu Beginn Ruhe- und Nachtschmerz charakteristisch, die zu einer Schonung und zunehmenden Einsteifung führen. Im Anschluss lassen die Schmerzen meist nach, die Beweglichkeit bleibt aber eingeschränkt. Bei einer Gesamt-Erkrankungsdauer von 18 bis 36 Monaten kann die Erkrankung ausheilen, ist aber aufgrund der starken Schmerzen und der Bewegungseinschränkung bei dieser langen Dauer für die meisten Patienten kaum tolerabel.
Mit Hilfe differenzierter klinischer und radiologischer Diagnostik wird in unserer Sprechstunde je nach Ursache der Erkrankung und der Symptomatik des Patienten gemeinsam entschieden, inwieweit ein konservativer oder operativer Therapieansatz gewählt werden sollte. Bei der Indikation zur operativen Versorgung bzw. bei ausbleibendem Erfolg des konservativen Therapieversuchs wird arthroskopisch die Schulter mobilisiert, indem entzündlich verdicktes Kapselgewebe abgetragen und die „geschrumpfte“ Gelenkkapsel wieder erweitert wird. Für beide Therapieansätze ist eine sehr konsequente krankengymnastische Behandlung über einen längeren Zeitraum notwendig.
Gelenkersatz bei Arthrose im Schultergelenk
Eine Arthrose im Schultergelenk wird in der Medizin als Omarthrose bezeichnet. Dieser Gelenkverschleiß geht mit einer Zerstörung des Gelenkknorpels einher. Im weiteren Verlauf der Arthrose können aber auch der Knochen sowie Weich
teile wie Kapsel, Bänder, Sehnen und Muskulatur in Mitleidenschaft gezogen werden.
Die beginnende Arthrose des Schultergelenks macht sich meist nur wenig bemerkbar. Sie kann aber schnell voranschreiten und im täglichen Leben zu starken Schmerzen und einer erheblichen Beeinträchtigung der Beweglichkeit führen.
Wenn nach konservativen Therapieversuchen mit Schmerzmedikation, Infiltrationen in das Schultergelenk und krankengymnastischen Übungen oder durch eine Gelenkspiegelung der Schulter (Arthroskopie) keine Verbesserung der Defektsituation im Bereich des Gelenkknorpels mehr erreicht werden kann, ist bei fortgeschrittener Arthrose die Indikation zum Ersatz der Gelenkoberflächen bzw. zum Gelenkersatz (Endoprothese) gegeben.
Je nach Ausprägung des Gelenkverschleißes gibt es verschiedene Möglichkeiten der Behandlung: Vom teilprothetischen Oberflächenersatz des Oberarmkopfes bis hin zum vollständigen Gelenkersatz (Totalendoprothese). Nach Abschluss der differenzierten Diagnostik und vorliegenden Funktionsdefizit erfolgt in unserer Spezialsprechstunde die Beratung in Hinblick auf die ausstehende endoprothetische Versorgung.