Leistungsspektrum
Diagnostische Untersuchungen
Bronchoalveoläre Lavage (BAL)
Für die Unterscheidung einiger sogenannter Interstitieller Lungenerkrankungen kann es hilfreich sein herauszufinden, welche Entzündungszellen in den Lungenbläschen (Alveolen) vorherrschen. Dafür führen wir eine bronchoalveoläre Lavage (BAL) durch. Dabei wird ein Bronchus durch das Endoskop verschlossen (Wedge-Position) und mit einer Spülung Sekret aus den tiefen Atemwegen gewonnen. Die so gewonnenen Proben können unter dem Mikroskop zur Zellanalyse, aber auch zur Untersuchung auf Bakterien, Viren, Pilze verwendet werden.
Biopsie
Im Falle von auffälligen Befunden in den Bronchien können kleine Gewebestücke mit kleinen Zangen oder einer speziellen Kältesonde (Kryobiopsie) für weitere Untersuchungen entnommen werden.
Periphere Kryobiopsie
Zur sicheren Diagnose und Therapieplanung mancher interstitieller Lungenerkrankungen (Erkrankungen des Lungengewebes) und Lungenfibrosen ist es notwendig ein größeres Gewebestück der Lunge unter dem Mikroskop zu untersuchen. Früher waren dafür eine Operation und das Herausschneiden eines Lungenteils notwendig. Inzwischen hat sich als deutlich schonendere Methode die sogenannte periphere Kryobiopsie etabliert. Dabei wird eine Kältesonde (Kryosonde) in das veränderte Lungengewebe vorgeschoben. Dieser Eingriff wird unter Durchleuchtung – also unter Röntgenkontrolle - durchgeführt. Die Spitze der Kryosonde kann das umgebende Lungengewebe anfrieren, sodass es man ein größeres Gewebestück (ca. 5 mm) aus der Lunge entnehmen kann. Auf diese Weise kann oft eine Operation vermieden werden. Bei dieser Untersuchung erfolgt aus Sicherheitsgründen eine stationäre Nachüberwachung.
EBUS
Bei vielen gut- und bösartigen Erkrankungen können Lymphknoten, die um die Bronchien herum gelagert sind, vergrößert sein (Lymphadenopathie). Dies wird meist in der Computertomographie (CT) festgestellt. Diese Lymphknoten können mit einem speziellen Endoskop (endobronchialer Ultraschall/EBUS), das neben einer Kamera auch einen kleinen Ultraschallkopf trägt, genauer untersucht werden. Durch die Wand der Bronchien hindurch werden Lymphknoten über den Ultraschall von innen dargestellt. In derselben Untersuchung können unter Ultraschallkontrolle Proben aus den Lymphknoten mit einer Nadel oder einer speziellen Kältesode (Kryosonde) entnommen werden.
EUS-B
Eine häufige Absiedelung (Metastase) von Lungenkrebs findet sich in den Nebennieren. Um eine Metastasierung zu beweisen, ist es notwendig eine Probe der betroffenen Region zu entnehmen und unter dem Mikroskop zu beurteilen. Tatsächlich ist es möglich mit dem gleichen Endoskop (endobronchialer Ultraschall/EBUS), mit dem auch die Lymphknoten um die Bronchien herum beurteilt werden können, über die Speiseröhre und den Magen die linke Nebenniere darzustellen und eine Probe zu entnehmen (EUS-B). Beide Untersuchungen können somit in einem Eingriff durchgeführt werden können.
EBUS-Minisonde
Wenn bereits mit dem Bronchoskop ein Tumor in den Bronchien zu sehen ist, werden Proben unter unmittelbarer endoskopischer Sicht entnommen. Liegt der Tumor weiter in der Peripherie der Lunge, sehen die zentralen, mit dem Bronchoskop einsehbaren Bronchien häufig unauffällig aus. In diesen Fällen wird eine dünne Ultraschallsonde in den Tumor vorgeschoben, um ihn damit sichtbar zu machen. Auf diese Weise können auch in den kleineren Bronchien, die auch mit dem dünnsten Bronchoskop (ultradünnes Bronchoskop) nicht mehr passierbar sind, gezielt Proben genommen werden. Dieser Eingriff wird in der Regel unter Durchleuchtung – also unter Röntgenkontrolle- durchgeführt.
Therapeutische Untersuchungen
Fremdkörperentfernung
Werden Nahrungsreste oder andere Fremdkörper (z.B. Tabletten, Spielzeug) aspiriert, müssen diese zügig aus den Atemwegen entfernt werden. Mit dem Bronchoskop könne sie auf schonende Weise entfernt werden.
Rekanalisation
Tumore können in die Bronchien einwachsen und große Bronchien so einengen, dass sich die nachgeschalteten Lungenabschnitte nicht mehr mit Luft füllen und nicht mehr an der Atmung teilnehmen können. In solchen Situationen kann es sinnvoll sein das Tumorgewebe abzutragen, um den betroffenen Bronchus wieder zu eröffnen. Dies ist in den allermeisten Fällen eine symptom-verbessernde Maßnahme und nicht mit einer Operation zur Tumorentfernung zu verwechseln. Durch die endoskopische Tumorabtragung, die sogenannte Rekanalisation, kann häufig eine deutliche Verbesserung der Luftnot erreicht werden.
Bronchialstents
In Situationen, in denen die zentralen Atemwege (Luftröhre und große Bronchien) durch einen Tumor oder auch durch gutartige Erkrankungen (Entzündungen, Narben) eingeengt sind, kann es sinnvoll sein die Bronchien durch einen Stent zu öffnen und offen zu halten. Welche Art von Stent sinnvoll ist, wird individuell entschieden.
Kryotherapie
Bei der Kryotherapie nutzt man die Eigenschaften von extremer Kälte. Mit der Kryosonde (Kältesonde) ist es möglich krankhaftes Gewebe wiederholt einzufrieren und aufzutauen. In der Folge stirbt dieses Gewebe ab, wird vom Körper abgestoßen und kann in einer Folgeuntersuchung gezielt entfernt werden.
Brachytherapie
Die Brachytherapie ist eine spezielle Form der Strahlentherapie, die von innen in den Bronchien bei zentral wachsenden Tumoren angewendet werden kann. Über das Bronchoskop wird ein spezieller Katheter passgenau in der Tumorregion platziert, über den die Strahlungsquelle eingeführt wird. Hierbei arbeiten wir mit den Experten der Strahlentherapie und der medizinischen Physik Hand in Hand zusammen.
ELVR (Endoskopische Lungenvolumenreduktion)
Bei Patienten mit einer schweren COPD mit Überblähung (Lungenemphysem) bieten wir eine endoskopische Lungenvolumenreduktion an. Sie kann zu einer deutlichen Verbesserung der Luftnot und Belastbarkeit und somit der Lebensqualität führen.
Eine ausführliche Beratung und alle Screeninguntersuchungen zur Lungenvolumenreduktion erfolgen in unserer ambulanten Emphysemsprechstunde. Alle notwenigen Voruntersuchungen (Computertomographie, Herzultraschall, Lungenperfusionsszinigraphie, Bronchoskopie) werden während eines kurzen stationären Aufenthaltes in unserer Klinik durchgeführt.
Jeder Patient wird in unserem interdisziplinären Emphysemboard besprochen. Experten entwickeln dort ein individuelles Therapiekonzept.
Getunnelter Pleurakatheter
Manche Tumorerkrankungen können Absiedelungen im Rippenfell bilden (Pleurakarzinose). Hierbei sammelt sich Flüssigkeit im Brustkorb an und kann Atemnot verursachen. Wenn diese Flüssigkeit auch nach wiederholten Punktionen nachläuft, kann es sinnvoll sein eine dauerhafte Drainage (dünner Silikonschlauch, getunnelter Pleurakatheter) in den Raum zwischen Brustwand und Lunge, der unter der Haut getunnelt wird, anzulegen. Über diesen Katheter können Patienten mit Hilfe ihrer Angehörigen (oder mit Pflegedienst) zuhause eigenständig die Flüssigkeit in Vakuumflaschen ablaufen lassen. Dies führt zur deutlichen Reduktion der Atemnot. Der Eingriff wird in örtlicher Betäubung durchgeführt, danach erfolgt die Überwachung über Nacht im Krankenhaus.