Vorstellung der postCOVID Netzwerkkoordinationsstelle
Das Land Hessen hat im Jahr 2024 dem Antrag der Klinik für Kardiologie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Bernhard Schieffer der Gründung einer Netzwerk-Koordinationsstelle mit dem Ziel die klinische Versorgung von Patienten mit postCOVID (und anderen postinfektiösen Syndromen und potentiellen Impfschäden) zu verbessern, zugestimmt Dies soll durch den Aufbau eines navigierenden Systems, welches Allgemeinmediziner, Spezialpraxen und Spezialambulanzen vor Ort verbindet, ermöglicht werden. Hierdurch soll es nicht nur gelingen, die Patienten zum schnellstmöglichen Zeitpunkt einer adäquaten, medizinischen Versorgungsstruktur zuzuführen, sondern es soll auch die sich oftmals anschließende sozialmedizinische Versorgung dieser Patienten eingeleitet und durch Netzwerkakteure begleitet werden. Wissenschaftlich sollen so neue Erkenntnisse zum Auftreten und der Behandlung erlangt werden und Patientengruppen identifiziert werden, bei denen ein besonders hohes Risiko besteht ein postinfektiöses Syndrom zu entwickeln. Ziel der Netzwerkkoordinationsstelle ist es eine barrierefreie und sektorübergreifenden regionale Versorgungsstruktur zu schaffen, die als bundesweites Modell für die Versorgung von postinfektiösen Patienten dienen könnte.
Langfristig ist geplant im Rahmen des Projekts ein sektorübergreifendes Netzwerk von den Hausärzten über die niedergelassenen Fachärzten bis zur universitären Spezialambulanz entstehen zu lassen. Auch unter Einbeziehung von Rehabilitationskliniken und anderen relevanten Akteuren der Versorgung dieser Patienten. Die Steuerung der Patienten wird hierbei digital erfolgen. Hierdurch können Patientencluster identifiziert werden, die auch regionale Umwelteinflüsse und Versorgungsdefizite aufdecken sollen. Für die Wissenschaftlern am UKGM in Marburg können so auf dem Boden von hessischen Patienten, regionale Unterschiede und der Einfluss von optimierten Behandlungs- und Therapieoptionen erforscht werden.
Die Netzwerk-Koordinationsstelle am UKGM soll damit vermittelndes Bindeglied zwischen Krankenkassen, Kostenträgern und Ärzteverbänden im Land Hessen sein und durch Überführung in die Regelversorgung jenseits des Förderzeitraumes von 4 Jahren die Versorgung von Patienten auch in den ländlichen Regionen Hessens verbessern.
Um von den Erfahrungen und Perspektiven von den Betroffenen selbst zu profitieren, sind Betroffenen-Organisationen und Betroffene selbst direkt am Aufbau der Ambulanz beteiligt.
Presse:
Marburg: Land fördert das Entstehen eines Post-Covid-Institut am UKGM (op-marburg.de)
Hessen fördert Aufbau eines Post-COVID-Netzwerks in Marburg (aerztezeitung.de)